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ujet national, juin 2005, L, LV1: Nach Marcel Reich-Ranicki, Mein Leben, 1999.

Publié le 26/01/2021

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Man hat also die Quai der Wahl. Beim Wahlen spielen ja viele Faktoren mit. Meinerseits verlasse ich mich vor allem auf das Urteil meiner Freunde, wenn es darauf ankommt, ein neues Buch, eine neue cd zu kaufen oder ein neues Theaterstück zu entdecken. Lese ich ein Buch , das sie mir empfohlen haben, empfinde ich die Freude, mit ihnen etwas Neues zu teilen.

« Sujet 4 ♦ Sujet national, juin 2005, L, LVI Literatur und Kritik Marcel Reich-Ranicki war lange Zeit verantwortlich für die Literaturseiten der ,,Frankfurter Allgemei­ nen Zeitung': Ich wolte, wie jeder Kritiker, erziehen, doch nicht die Schriftsteller.

Ich hatte vielmehr das Publi­ kum im Auge.

Um es· ganz einfach zu sagen: Ich wolte den Leser~ erklaren, warum die Bücher, die ich für gut und schon halte, gut und schon sind, ich wolte sie dazu bringen, diese Bücher zu lesen.

lm Sommer 1987 besuchten mich zwei Herren vom Zweiten Deutschen Fernsehen.

Ob ich Lust s hatte, für das ZDF eine regelma.Bige Literatursendung zu machen? Ich sagte mit Entschiedenheit: Nein.

Aber die Herren überhorten meine Antwort.

Hingegen wollten sie wissen, ob und wie ich mir eine solche Sendung vorstelle.

lch dachte mir: Ich werde verschiedene Bedingungen stellen, bis die Herren resigniert aufgeben.

Es solle, sagte ich provozierend, jede Sendung mindestens 60 Minuten dauern, besser 75.

In dieser Sendung, sagte ich, dürfe es weder Bild- noch Filmeinblen- 10 dungen 1 geben, keine Lieder oder Chansons, keine Szenen aus Romanen, keine Schriftsteller, die aus ihren Werken vorlasen oder, in einem Park spazieren gehend, diese Werke erklarten.

Auf dem Bildschirm sollten nur die vier Personen zu sehen sein, die ihre Meinung über Bücher auBern und, wie zu erwarten, sich auch streiten würden.

lch hatte es gewagt, gegen das Gesetz 2 des Fernsehens, gegen die Dominanz des Visuellen zu rebellieren.

Es war klar: Dies würden die beiden Herren 1s nicht akzeptieren.

Gespannt wartete ich auf ihre Reaktion.

Die zwei Herren atmeten durch die Nase tief ein, und erklarten leise: ,,Einverstanden." Am 25.

Marz 1988 wurde ,,Das literarische Quartett" zum ersten Mal ausgestrahlt.

Was wollte ich mit dieser Sendung erreichen? Das ,,Quartett" sollte vermitteln 3 zwischen den Schriftstellern und den Lesern, der Kunst und der Gesellschaft, der Literatur und dem Leben.

20 War es eine Unterhaltungssendung 4 über Literatur, die ich geplant hatte? Nein, das war nicht mein Ziel, aber wenn das ,,Quartett" viele Zuschauer amüsiert, dann freut mich das.

In der Tat, wir wollen auch unterhalten.

Es ist nicht unsere Aufgabe, Bücher zu behandeln, weil sie im Ges­ prach sind.

Aber wir sehen es gern, wenn die Bücher, die wir behandeln, ins Gesprach kommen.

Wir folgen nicht den Bestsellerlisten.

Aber wir sind zufrieden, wenn die Bücher, die wir emp- zs fehlen,auf den Bestsellerlisten e;scheinen.

Zum Publikum des ,,Literarischen Quartetts" gehoren neben Lesern und Kennern der Literatur auch Menschen, die von Literatur nichts wissen wollen.

Manchmal sehen sie uns dennoch zu, wohl deshalb, weil sie SpaB an unseren Gesprachen haben und vielleicht auch an unserem Streit.

Anscheinend lesen diese Zuschauer -oft selber von ihrem 1.

die Einblendung, cf einblenden : insérer.

2.

das Gesetz: la loi.

3.

vermitteln: servir de médiateur.

4.

die Unterhaltungssendung, cf unterhalten: divertir.. »

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