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Tonart - Musik.

Publié le 06/12/2021

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Tonart - Musik.
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EINLEITUNG

Tonart (englisch key), Definition sowohl des Tongeschlechts (z. B. Dur oder Moll) als auch der Tonleiter (Skala) der tonarteigenen Töne. Dabei bezieht sich eine Tonart
immer auf eine Tonstufe, z. B. c bei C-Dur und c-Moll bzw. a bei A-Dur und a-Moll). Tonarten gelten nicht für atonale Kompositionen.

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DEFINITION EINER TONART

Eine bestimmte Tonart kann in der Musik auf folgende Arten definiert werden:
(1) Tonleiter: Eine Tonleiter listet sämtliche Töne einer Tonart vollständig auf und definiert durch die Lage der Halbtonschritte auch das Tongeschlecht. Beispiel: Die C-DurTonleiter definiert die Töne c, d, e, f, g, a, h und c? als tonarteigen zu C-Dur. Durch die Lage der Halbtöne zwischen der dritten und vierten Stufe (e/f) sowie der siebten und
achten Stufe (h/c?) ist das Dur-Geschlecht vollständig beschrieben.
(2) Funktionen: Durch den Grundton c werden die drei wichtigsten Funktionen der Tonart definiert: Tonika (I. Stufe) gleich c, Dominante (V. Stufe) gleich g, Subdominante
(IV. Stufe) gleich f.
(3) Kadenz: Mit einer Kadenz (Abfolge der Dreiklänge der Stufen Tonika, Subdominante, Dominante und erneut Tonika, abgekürzt I-IV-V-I) wird in der Musik des 17. bis
19. Jahrhunderts die Tonart vollständig definiert. Hierbei kommt jeder Ton der Tonart mindestens einmal vor.

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HISTORISCHE ENTWICKLUNG

Die frühesten Tonarten waren die Kirchentonarten bzw. die mittelalterlichen Modi. Die ursprünglichen acht Kirchentonarten (je vier authentische und vier plagale Skalen)
des Oktoechos wurden 1547 von Henricus Glareanus um vier neue Skalen erweitert. Diese zwölf Tonarten blieben bis zum Ende des 16. Jahrhunderts in Gebrauch. Ab dem
17. Jahrhundert entwickelte sich aus der ionischen Tonart auf c das Dur-Geschlecht, aus der äolischen Tonart auf a das Moll.

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LAGE DER HALBTONSCHRITTE

C-Dur und a-Moll (äolisches oder natürliches Moll genannt) sind die Grundlage aller Tonarten. Die Skalen dieser Tonarten lauten:
C-Dur: c, d, e, f, g, a, h, c.
a-Moll (äolisch oder natürlich): a, h, c, d, e, f, g, a.
a-Moll (harmonisch): a, h, c, d, e, f, gis, a.
a-Moll (melodisch): a, h, c, d, e, fis (f), gis (g), a.
Die eingeklammerten Töne beziehen sich auf die Abwärtsbewegung, bei der die Erhöhung der zugrunde liegenden Töne nicht durchgeführt wird.
Die Dur-Tonart wird durch die Lage der beiden Halbtonschritte zwischen der dritten und vierten Stufe (e/f) und der siebten und achten Stufe (h/c) definiert.
Äolisches Moll wird definiert durch Halbtonschritte zwischen der zweiten und dritten Stufe (h/c) sowie der fünften und sechsten Stufe (e/f).
Harmonisches Moll besitzt zusätzlich zu den Halbtonschritten zwischen der zweiten und dritten sowie zwischen der fünften und sechsten Stufe einen weiteren, dritten
Halbtonschritt zwischen der siebten und achten Stufe (die siebte Stufe g wird zu gis erhöht; gis ist der Leitton von a-Moll).
Melodisches Moll ist wie das harmonische geartet, jedoch zusätzlich mit erhöhter sechster Stufe (f wird zu fis erhöht), um die übergroße Sekunde in der harmonischen MollTonleiter zwischen der sechsten und siebten Stufe zu umgehen. Diese Erhöhung gilt jedoch nur in der Aufwärtsbewegung.

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QUINTENZIRKEL

Beide Grundtonarten (C-Dur bzw. a-Moll) können nun auf die anderen zwölf Töne des temperierten Tonsystems verschoben (transponiert) werden. Die charakteristische
Lage der Halbtonschritte bleibt dabei exakt erhalten bzw. wird mit Hilfe von Versetzungszeichen erreicht. Daraus ergeben sich sämtliche zwölf Dur- und die zwölf MollTonarten. Da die Verschiebung in Quintschritten (aufsteigend mit #, absteigend mit $ ) erfolgt und sich am Ende zum Kreis schließt, spricht man hier von Quintenzirkel. Jede
Tonart erhält dabei eine ganz bestimmte und charakteristische Anzahl von Vorzeichen (Versetzungszeichen # oder $ ).

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PARALLELTONARTEN

Tonarten mit denselben Vorzeichen, z. B. C-Dur und a-Moll (beide keine Vorzeichen), G-Dur und e-Moll (beide ein #) oder B-Dur und g-Moll (beide zwei $ ), nennt man
Paralleltonarten. Die Grundtöne von parallelen Tonarten stehen dabei immer im Abstand einer kleinen Terz, oder anders formuliert: ,,Moll steht auf der sechsten Stufe von
Dur."
Wenn ein Stück in einer bestimmten Tonart steht, dann bedeutet dies, dass das tonale Zentrum, z. B. das Hauptthema und/oder der Schluss, oder das gesamte Stück in
ebendieser Tonart notiert ist. Oft stehen die anderen Sätze einer großen Komposition in verwandten Tonarten zur Grundtonart.

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CHARAKTER VON TONARTEN

Tonarten wurde - und wird zum Teil noch immer - eine bestimmte charakteristische ,,Farbe", nach der Affektenlehre ein emotionaler Wert zugeschrieben. So gelten DurTonarten als ,,hell", ,,strahlend", ,,feierlich" oder ,,fröhlich", Moll-Tonarten als ,,traurig", ,,trist" oder ,,melancholisch". Für diese Charakteristik gibt es ausschließlich historische
oder konventionelle Gründe: Kirchentonarten besaßen emotionale Werte, viele ,,tragische" oder ,,heroische" Kompositionen stehen im Moll-Tonarten. Es gibt jedoch auch
zahlreiche Gegenbeispiele für diese Bedeutungszuweisung.

Verfasst von:
Jörg Theilacker
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