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Klassizismus.

Publié le 06/12/2021

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Klassizismus.
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EINLEITUNG

Klassizismus, allgemeine Bezeichnung all jener Kunstströmungen, die sich bewusst auf antike Vorbilder berufen. In diesem Sinne sind im 16. Jahrhundert architektonische
Richtungen in Frankreich (Classicisme) sowie in England und den Niederlanden (Palladianismus) als klassizistisch zu bezeichnen. Auch der Neoklassizismus und Historismus
Ende des 19. Jahrhunderts haben klassizistische Tendenzen, ebenso die ironisch zitierende Architektur der Postmoderne.
Im Besonderen bezeichnet der Begriff des Klassizismus eine in Europa und Nordamerika vorherrschende Stilepoche zwischen 1750 und 1830, zu der Biedermeier, Directoire,
Empire und Louis-seize gehören. Ziel dieser Strömung war es, die intime Verspieltheit des Rokoko und die Überladenheit des Spätbarock zugunsten einer ,,klassischen"
Formstrenge zu überwinden. Mehr als nur eine Wiederbelebung der Antike, steht dieser Klassizismus im engeren Sinne u. a. mit den revolutionären Ereignissen in
Frankreich (siehe Französische Revolution) und Nordamerika in Zusammenhang. Er hatte somit auch eine ideologische Funktion, indem er das demokratische Ideal der
griechischen Antike, welches man in der antiken Kunst reflektiert sah, zum Ausdruck bringen sollte. Aber auch die absolutistischen Fürsten fanden in der Architektur des
Klassizismus eine repräsentative Monumentalität vor.

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REZEPTION DER ANTIKE

Im 18. Jahrhundert wuchs das Interesse am Altertum, nachdem die archäologischen Ausgrabungen in Herculaneum 1738 und Pompeji 1748 neue Erkenntnisse über die
antike Kunst erbracht hatten. Die Rom-Euphorie des 17. Jahrhunderts wurde von einer neuen Griechenland-Begeisterung überlagert. In England veröffentlichten die
Archäologen James Stuart und Nicolas Revett ihre Studie Antiquities of Athens (1762). Mit der Ankunft der Elgin Marbles in London 1806 wurden erstmals griechische
Kunstwerke der Blütezeit nach Europa gebracht. Dies löste in England und in den USA die Mode des so genannten Greek Revival aus. Johann Joachim Winckelmann pries die
,,edle Einfalt und stille Größe" griechischer Kunstwerke und prägte mit seinen Gedancken über die Nachahmung der Griechischen Wercke in der Mahlerey und der BildhauerKunst (1755) das idealisierte Antikebild der deutschen Klassik nachhaltig. Wichtige architekturtheoretische Schriften zur Etablierung des Klassizismus legten Marc-Antoine
Laugier (Essai sur l'architecture, 1753) und Jacques François Blondel (Architecture française, 4 Bde., 1752-1756) vor.

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ARCHITEKTUR

Seine wichtigsten Leistungen erbrachte der Klassizismus im Bereich der Baukunst. Typisch wurde eine auf Symmetrie angelegte Konzeption mit durch Säulenformationen
geprägten Vorderfronten (Kolossalordnungen).
In der Frühphase des Klassizismus schuf Jacques-Ange Gabriel zwischen 1769 und 1773 das Petit Trianon in Versailles. Das Pariser Panthéon nach Entwürfen von JacquesGermain Soufflot ist das herausragende Beispiel eines frühklassizistischen Kirchenbaues. Etwa zeitgleich mit Gabriel setzte sich mit der Landhausarchitektur von William
Chambers und Robert Adam der klassizistische Baustil in England durch. Mit seiner reichhaltigen Ornamentik blieb der so genannte Adam Style jedoch weiterhin dem
Rokoko verhaftet. Beispiele des Frühklassizismus in Deutschland sind das von Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff geschaffene Schloss Wörlitz in der Nähe von Dessau
(1769-1773), Friedrich Gillys Entwurf eines Denkmals für Friedrich den Großen (1796) oder das von Carl Gotthard Langhans in Berlin erbaute Brandenburger Tor (17881791). Als städtebauliches Gesamtkonzept ragt Simon Louis Du Rys neues Kassel mit dem Museum Fridericianum (1769-1776) heraus.
In Frankreich entwarf Claude-Nicolas Ledoux 1771 den Pavillon der Comtesse du Barry in Louveciennes, zwischen 1785 und 1789 dann eine Reihe von Pariser Stadttoren.
Sein an einer stereometrischen Formensprache ausgerichteter Plan der idealen Salinenstadt Chaux ist typisch für die französische Revolutionsarchitektur Ende des
18. Jahrhunderts. Diese leitet zur zweiten Phase des Klassizismus über, welche sich nach 1800 noch stärker an der Antike orientierte und in der städtebauliche Projekte
immer stärker in den Vordergrund traten. So arbeiteten nach der Kaiserkrönung Napoleons 1804 Charles Percier und Pierre François Fontaine daran, Paris zur Hauptstadt
Europas umzugestalten. Zu diesem Zweck imitierten sie nicht nur in ihren Schloss- und Palastanlagen die Opulenz der Architektur der römischen Kaiserzeit. Im so
genannten Empirestil gehalten sind der von Jean-François-Therèse Chalgrin nach griechischem Muster konzipierte Arc de Triomphe (begonnen 1806) sowie die ChampsElysées, entworfen von Fontaine (1806). Auch in anderen europäischen Metropolen wurde das Stadtbild im Sinne des Klassizismus verändert, so in München (durch Leo von
Klenze), Karlsruhe (durch Johann Jakob Friedrich Weinbrenner) oder Sankt Petersburg (durch Andrejan Dmitrijewitsch Sacharow). Einer der bedeutendsten deutschen
Architekten dieser Phase war Karl Friedrich Schinkel.
In England führte John Nash den Klassizismus in die Städteplanung ein. Deutlich griechisch inspiriert sind seine im Regency Style gehaltene Fassadengestaltung in der
Londoner Regent Street (begonnen 1812) sowie sein Royal Pavilion in Brighton (1815-1823). Das von Robert Smirke zwischen 1823 und 1847 erbaute British Museum ist
ein weiteres bedeutendes Beispiel klassizistischer Baukunst in England.
In den USA war der klassizistische Federal Style zwischen 1780 und 1820 vorherrschend. An Robert Adams orientiert, entwarf etwa Charles Bulfinch sein Massachusetts
State House in Boston (vollendet 1798). Das Maison-Carrée wiederum, ein römischer Tempel aus dem 1. Jahrhundert im französischen Nîmes, war Vorbild für Thomas
Jeffersons State Capitol Building in Richmond, Virginia (1785-1789). Neben Jefferson ist Pierre Charles L'Enfant für die städtebaulichen Erweiterungen von Washington D.C.
im Sinne des Klassizismus verantwortlich.
In den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts integrierte der klassizistische Baustil verstärkt Elemente der italienischen Renaissancearchitektur, so dass sich die Grenzen
zwischen Spätklassizismus, Neorenaissance und Historismus zunehmend verwischten. Durch den Einsatz neuer Baumaterialien begann eine Phase zuvor nie gekannter
architektonischer Vielfalt. Die Zeit nach 1820 wurde besonders von Architekten wie Gottfried Semper (Dresden), Friedrich von Gärtner (München), Georg Ludwig Friedrich
Laves (Hannover), Caspar Frederik Harsdorff (Kopenhagen) und Charles Robert Cockerell (England) dominiert.

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MALEREI

Eines der Zentren der klassizistischen Malerei war Rom, wo Johann Joachim Winckelmann Künstler wie Anton Raphael Mengs um sich versammelte, der mit seinem von
Winckelmann angeregten Deckenfresko in der Villa Albani, Der Parnass (1761), das erste richtungweisende Werk der klassizistischen Malerei schuf. Seine Arbeit wiederum
beeinflusste Maler wie H. F. Füger und Angelica Kauffmann. Zwischen 1760 und 1765 vollendete Gavin Hamilton fünf Gemälde nach Homers Ilias und brachte damit den
Klassizismus nach England. Vom Romaufenthalt des amerikanischen Malers Benjamin West (1760-1763) zeugt sein Gemälde Agrippina landet in Brundisium (1766, Yale
University Art Gallery, New Haven), das antike Architekturrudimente in die Darstellung integriert. Als klassizistische Landschaftsmaler taten sich u. a. Jacob Philipp Hackert
und Joseph Anton Koch hervor.
Klassizistische Strenge und klare Farbgebung charakterisieren das Werk Jacques-Louis Davids, eines der bedeutendsten Exponenten der klassizistischen Malerei. Ein
typisches Beispiel seiner Historiengemälde ist Der Schwur der Horatier (1784, Louvre, Paris), der in statuarisch-pathetischem Gestus einen heroischen Patriotismus
glorifiziert und dabei die klassizistische Forderung nach Logik und Klarheit in der Bildkomposition exemplarisch ins Bild setzt. Ein bedeutender Schüler Davids war Jean
Auguste Dominique Ingres. Vom französischen Klassizismus war auch das Werk des Amerikaners John Vanderlyn geprägt, der 1808 von Napoleon eine Auszeichnung für
sein Gemälde Marius meditiert auf den Trümmern von Karthago (1807, M. H. de Young Memorial Museum, San Francisco) erhielt.
Nach 1790 ließen sich die Maler des Klassizismus von den flächigen Figurensilhouetten der griechischen Vasenmalerei inspirieren. Neben Amus Jakob Carstens war der
Engländer John Flaxman ein bedeutender Vertreter dieser Richtung. Dieser schuf 1793 schlichte, zweidimensional wirkende Umrissillustrationen für Ausgaben von Homers

Ilias und Odyssee, welche auf Tiefe und illusionistische Lichtmodellierung gänzlich verzichteten. Er beeinflusste besonders die Nazarener, William Blake oder Ingres, wie
dessen Frühwerk Achill empfängt die Abgesandten Agamemnons (1801, Musée de l'École Nationale Supérieure des Beaux-Arts, Paris) belegt.
Formal ist auch der Schweizer Johann Heinrich Füssli dem Klassizismus verpflichtet, wenngleich der von Irrationalismus und Visionen geprägte Inhalt seiner Bilder den
Idealen dieser Epoche (wie Klarheit, Rationalität etc.) häufig zuwiderläuft.

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PLASTIK

Mitte des 18. Jahrhunderts entfernten sich die französischen Bildhauer Edmé Bouchardon, Michel-Ange Slodtz und Guillaume Coustou der Jüngere zunehmend von der durch
die Barockskulptur Gian Lorenzo Berninis geprägten Tradition. Klassizistische Skulpturen entstanden auch im Kreis um Winckelmann, zu dem u. a. der Schwede John Tobias
Sergel sowie die Engländer Thomas Banks und Joseph Nollekens gehörten, die den Klassizismus in ihrer Heimat verbreiteten. Der herausragende Vertreter der
klassizistischen Bildhauerkunst jedoch war der Italiener Antonio Canova, der sich 1780 Winckelmanns Kreis anschloss. Er schuf bedeutende Marmorplastiken, wie die
anmutige Skulpturengruppe Amor und Psyche (1787, Louvre, Paris) oder Theseus und der tote Minotauros (1781-1782), wo er bezeichnenderweise die Ruhe des Sieges
anstelle der Dynamik des Kampfes darstellte.
Canovas einflussreichster Schüler war der Däne Bertel Thorvaldsen, der ebenfalls zum Freundeskreis der Deutschrömer gehörte und durch zahlreiche internationale Aufträge
zur Verbreitung des klassizistischen Stiles beitrug, der durch die Vermittlung Horatio Greenoughs bis in die USA, durch Iwan Petrowitsch Martos schließlich nach Russland
gelangte. Zu den wichtigsten Vertretern der klassizistischen Skulptur in Deutschland gehörten Johann Heinrich von Dannecker, Johann Gottfried Schadow und Christian
Daniel Rauch.

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KUNSTHANDWERK

Zahlreiche klassizistische Künstler taten sich auch mit kunsthandwerklichen Entwürfen hervor. So stellte etwa Robert Adam um 1760 Möbel nach griechischem bzw.
römischem Muster her. Als Style étrusque fand Adams Formensprache am Hof Ludwig XV. großen Anklang und wurde zum eleganten Louis-seize-Stil weiterentwickelt.
Flaxman entwarf klassizistisches Geschirr in blauem Wedgwood-Porzellan.
Percier und Fontaine wurden von Napoleon I. mit der Innendekoration der alten Königsresidenzen beauftragt, für die sie u. a. Möbel, Porzellan und Tapisserien entwarfen
und damit stilbildend in ganz Europa wirkten.
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