Karikatur.
Publié le 06/12/2021
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Karikatur.
1
EINLEITUNG
Karikatur (von italienisch caricare: überladen), in der bildenden Kunst eine Darstellung, die in satirischer oder komischer Absicht bestimmte Merkmale von Personen
(Gesichtszüge, Kleidung, Gestik) oder Situationen in grotesker Übertreibung verzerrt. Die populärste Form der satirischen Karikatur ist der im 18. und 19. Jahrhundert
entwickelte Cartoon, der ein soziales oder politisches Phänomen pointiert überspitzt.
Erste Karikaturen sind bereits aus dem alten Ägypten überliefert. Auch in der griechischen und römischen Antike war die karikierende Darstellung von mythischen Szenen
und alltäglichen Typen (Säufer, Athleten etc.) bekannt. Das Verfahren der typisierenden Karikatur findet im Mittelalter eine derbe Ausprägung (Mönche, Bauern etc.) und
wurde in der Renaissance - etwa von Leonardo da Vinci und Albrecht Dürer - verfeinert. In der von der Malerfamilie Carracci gegründeten Kunstschule in Bologna wurde
Ende des 16. Jahrhunderts das Verfertigen von Karikaturen zum akademischen Gegenstand. Studenten dieser Schule zeichneten Bilder von Besuchern in Tiergestalt. Der in
Rom tätige Kupferstecher Pier Leone Ghezzi setzte die Tradition fort, indem er deformierte Porträts von Touristen zeichnete. Ihre heute typische Form allerdings erhielt die
Karikatur Ende des 18. Jahrhunderts vor allem in England und Frankreich.
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KARIKATUR IN ENGLAND
In England entstanden erste politische Karikaturen bereits in der Mitte des 16. Jahrhunderts. Einer der ersten Künstler, der prominente Zeitgenossen karikierte, war George
Townshend: Seine Werke ließ Townshend auf Karten drucken und als Flugblätter verteilten. Eine gelungene Ausdrucksform für seine satirischen Absichten fand William
Hogarth, der die sozialen Konventionen und die heuchlerische Moral seiner Londoner Umgebung in Karikaturen ad absurdum führte. Zwischen 1761 und 1770 boten
Zeitschriften wie Town and Country Magazine, Political Register und Universal Museum Künstlern in England ein neues Forum, um prominente Persönlichkeiten und
politische Sachverhalte zu karikieren. Drei der wichtigsten Karikaturisten dieser Blätter waren Thomas Rowlandson, James Gillray und George Cruikshank.
1841 wurde die satirische Wochenzeitschrift Punch gegründet, die - neben den französischen Publikationen La Caricature (1830) und Charivari (1832) - zum Vorbild
ähnlicher Publikationen im Ausland wurde (in Deutschland etwa für die Fliegenden Blätter von 1845, den Kladderadatsch von 1848 und den Simplicissimus von 1896). Zu
den Karikaturisten des Punch gehörten George du Maurier, der das modische Gesellschaftsleben der englischen Mittel- und Oberschicht karikierte, sowie Sir John Tenniel,
dessen Cartoons Themen der internationalen Politik aufgriffen. Nach 1868 brachte die Zeitschrift Vanity Fair farbige Lithographien von karikierten Prominenten heraus, die
zumeist von Sir Leslie Ward stammten. Bedeutende englische Karikaturisten des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts waren Sir Max Beerbohm und David Low. Heute
werden Karikaturen in englischen Tageszeitungen und in dem Satiremagazin Private Eye abgedruckt.
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KARIKATUR IN FRANKREICH UND SPANIEN
In Frankreich entstanden während der Französischen Revolution (1789-1799) zahlreiche politische Karikaturen. Mit seinen Zeitschriften La Caricature (gegründet 1830), Le
Charivari (1832) und Le Journal pour Rire (1848) schuf der französische Journalist Charles Philipon der Karikatur mehrere Organe. Die wichtigsten Beiträge stammten von
Künstlern wie Honoré Daumier, Gustave Doré und Gavarni. Daumier wurde für seine bissige Karikatur von König Louis-Philippe inhaftiert. Spätere französische
Karikaturisten waren Henri de Toulouse-Lautrec und Jean-Louis Forain. Heute druckt vor allem die Zeitschrift Le Canard enchaîné in Frankreich politische Karikaturen.
In Spanien nutzte Francisco José de Goya Anfang des 19. Jahrhunderts die Karikatur zur Sozialkritik. In zahlreichen Bildfolgen verspottete er die religiösen, politischen und
sozialen Ungerechtigkeiten seiner Zeit, etwa in den 80 Radierungen seiner Serie Caprichos (1799). Prompt wurden die Caprichos von der Regierung beschlagnahmt.
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KARIKATUR IN DEUTSCHLAND
Unter den deutschen Karikaturisten des 19. Jahrhunderts ragen Adolf Oberländer und Wilhelm Scholz (1874-1969) heraus, die für die Fliegenden Blätter bzw. für den
Kladeradatsch arbeiteten. In den Fliegenden Blättern erschienen Oberländers vermenschlichte Tierdarstellungen, im Kladeradatsch Scholz' Karikaturen von Bismarck und
Napoleon. Auch die Arbeiten Wilhelm Buschs zeigen Elemente der Karikatur. Zur Jahrhundertwende wurde der Simplicissimus zu einer Satirezeitschrift, die Karikaturisten
wie Thomas Theodor Heine (1867-1948), Rudolf Wilke (1873-1908) und Olaf Gulbransson um sich scharte. In den zwanziger Jahren karikierte George Grosz das deutsche
Spießbürgertum und das Militär. Eine seiner bekanntesten Publikationen dieser Art ist Ecce Homo (1922). Auch Otto Dix betätigte sich als sozialkritischer Karikaturist. Zu
den zeitgenössischen Karikaturisten in Deutschland gehören Paul Flora, Horst Haitzinger, Pepsch Gottscheber, Loriot, Robert Gernhardt und F. W. Bernstein. Zwei
Satirezeitschriften, die Karikaturen publizieren, sind der (ehemals ostdeutsche) Eulenspiegel und das Magazin Titanic.
5
KARIKATUR IN DEN USA
Einer der bedeutendsten amerikanischen Karikaturisten des 20. Jahrhunderts war Thomas Nast, dessen satirische Attacken gegen die Südstaaten während des
Amerikanischen Bürgerkrieges (1861-1865) in Harper's Weekly erschienen. Ein anderer wichtiger amerikanischer Karikaturist war Joseph Keppler, der 1876 die humorvolle
Zeitschrift Puck begründete. Heute ist der von Paul Klee und Pablo Picasso beeinflusste Zeichner Saul Steinberg einer der bedeutendsten Karikaturisten der USA.
Eines der einflussreichsten Foren der gegenwärtigen amerikanischen Karikaturszene ist die Zeitschrift The New Yorker.
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Karikatur.
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EINLEITUNG
Karikatur (von italienisch caricare: überladen), in der bildenden Kunst eine Darstellung, die in satirischer oder komischer Absicht bestimmte Merkmale von Personen
(Gesichtszüge, Kleidung, Gestik) oder Situationen in grotesker Übertreibung verzerrt. Die populärste Form der satirischen Karikatur ist der im 18. und 19. Jahrhundert
entwickelte Cartoon, der ein soziales oder politisches Phänomen pointiert überspitzt.
Erste Karikaturen sind bereits aus dem alten Ägypten überliefert. Auch in der griechischen und römischen Antike war die karikierende Darstellung von mythischen Szenen
und alltäglichen Typen (Säufer, Athleten etc.) bekannt. Das Verfahren der typisierenden Karikatur findet im Mittelalter eine derbe Ausprägung (Mönche, Bauern etc.) und
wurde in der Renaissance - etwa von Leonardo da Vinci und Albrecht Dürer - verfeinert. In der von der Malerfamilie Carracci gegründeten Kunstschule in Bologna wurde
Ende des 16. Jahrhunderts das Verfertigen von Karikaturen zum akademischen Gegenstand. Studenten dieser Schule zeichneten Bilder von Besuchern in Tiergestalt. Der in
Rom tätige Kupferstecher Pier Leone Ghezzi setzte die Tradition fort, indem er deformierte Porträts von Touristen zeichnete. Ihre heute typische Form allerdings erhielt die
Karikatur Ende des 18. Jahrhunderts vor allem in England und Frankreich.
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KARIKATUR IN ENGLAND
In England entstanden erste politische Karikaturen bereits in der Mitte des 16. Jahrhunderts. Einer der ersten Künstler, der prominente Zeitgenossen karikierte, war George
Townshend: Seine Werke ließ Townshend auf Karten drucken und als Flugblätter verteilten. Eine gelungene Ausdrucksform für seine satirischen Absichten fand William
Hogarth, der die sozialen Konventionen und die heuchlerische Moral seiner Londoner Umgebung in Karikaturen ad absurdum führte. Zwischen 1761 und 1770 boten
Zeitschriften wie Town and Country Magazine, Political Register und Universal Museum Künstlern in England ein neues Forum, um prominente Persönlichkeiten und
politische Sachverhalte zu karikieren. Drei der wichtigsten Karikaturisten dieser Blätter waren Thomas Rowlandson, James Gillray und George Cruikshank.
1841 wurde die satirische Wochenzeitschrift Punch gegründet, die - neben den französischen Publikationen La Caricature (1830) und Charivari (1832) - zum Vorbild
ähnlicher Publikationen im Ausland wurde (in Deutschland etwa für die Fliegenden Blätter von 1845, den Kladderadatsch von 1848 und den Simplicissimus von 1896). Zu
den Karikaturisten des Punch gehörten George du Maurier, der das modische Gesellschaftsleben der englischen Mittel- und Oberschicht karikierte, sowie Sir John Tenniel,
dessen Cartoons Themen der internationalen Politik aufgriffen. Nach 1868 brachte die Zeitschrift Vanity Fair farbige Lithographien von karikierten Prominenten heraus, die
zumeist von Sir Leslie Ward stammten. Bedeutende englische Karikaturisten des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts waren Sir Max Beerbohm und David Low. Heute
werden Karikaturen in englischen Tageszeitungen und in dem Satiremagazin Private Eye abgedruckt.
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KARIKATUR IN FRANKREICH UND SPANIEN
In Frankreich entstanden während der Französischen Revolution (1789-1799) zahlreiche politische Karikaturen. Mit seinen Zeitschriften La Caricature (gegründet 1830), Le
Charivari (1832) und Le Journal pour Rire (1848) schuf der französische Journalist Charles Philipon der Karikatur mehrere Organe. Die wichtigsten Beiträge stammten von
Künstlern wie Honoré Daumier, Gustave Doré und Gavarni. Daumier wurde für seine bissige Karikatur von König Louis-Philippe inhaftiert. Spätere französische
Karikaturisten waren Henri de Toulouse-Lautrec und Jean-Louis Forain. Heute druckt vor allem die Zeitschrift Le Canard enchaîné in Frankreich politische Karikaturen.
In Spanien nutzte Francisco José de Goya Anfang des 19. Jahrhunderts die Karikatur zur Sozialkritik. In zahlreichen Bildfolgen verspottete er die religiösen, politischen und
sozialen Ungerechtigkeiten seiner Zeit, etwa in den 80 Radierungen seiner Serie Caprichos (1799). Prompt wurden die Caprichos von der Regierung beschlagnahmt.
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KARIKATUR IN DEUTSCHLAND
Unter den deutschen Karikaturisten des 19. Jahrhunderts ragen Adolf Oberländer und Wilhelm Scholz (1874-1969) heraus, die für die Fliegenden Blätter bzw. für den
Kladeradatsch arbeiteten. In den Fliegenden Blättern erschienen Oberländers vermenschlichte Tierdarstellungen, im Kladeradatsch Scholz' Karikaturen von Bismarck und
Napoleon. Auch die Arbeiten Wilhelm Buschs zeigen Elemente der Karikatur. Zur Jahrhundertwende wurde der Simplicissimus zu einer Satirezeitschrift, die Karikaturisten
wie Thomas Theodor Heine (1867-1948), Rudolf Wilke (1873-1908) und Olaf Gulbransson um sich scharte. In den zwanziger Jahren karikierte George Grosz das deutsche
Spießbürgertum und das Militär. Eine seiner bekanntesten Publikationen dieser Art ist Ecce Homo (1922). Auch Otto Dix betätigte sich als sozialkritischer Karikaturist. Zu
den zeitgenössischen Karikaturisten in Deutschland gehören Paul Flora, Horst Haitzinger, Pepsch Gottscheber, Loriot, Robert Gernhardt und F. W. Bernstein. Zwei
Satirezeitschriften, die Karikaturen publizieren, sind der (ehemals ostdeutsche) Eulenspiegel und das Magazin Titanic.
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KARIKATUR IN DEN USA
Einer der bedeutendsten amerikanischen Karikaturisten des 20. Jahrhunderts war Thomas Nast, dessen satirische Attacken gegen die Südstaaten während des
Amerikanischen Bürgerkrieges (1861-1865) in Harper's Weekly erschienen. Ein anderer wichtiger amerikanischer Karikaturist war Joseph Keppler, der 1876 die humorvolle
Zeitschrift Puck begründete. Heute ist der von Paul Klee und Pablo Picasso beeinflusste Zeichner Saul Steinberg einer der bedeutendsten Karikaturisten der USA.
Eines der einflussreichsten Foren der gegenwärtigen amerikanischen Karikaturszene ist die Zeitschrift The New Yorker.
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