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Handel.

Publié le 06/12/2021

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Handel.
1

EINLEITUNG

Handel, die Beschaffung und Weiterveräußerung von Waren. Der Händler (Haushalt oder Unternehmen) erwirbt von Produzenten oder Zwischenhändlern Wirtschaftsgüter
und verkauft diese an andere Marktteilnehmer, ohne sie selbst zu be- oder verarbeiten. Als Händler gilt auch, wer Waren im Namen und auf Rechnung eines anderen
veräußert (Handelsvermittlung). Ein Unternehmen, das ausschließlich oder überwiegend Handelsgeschäfte betreibt, wird als Handelsunternehmen bezeichnet. Der Handel
zählt zum Dienstleistungssektor.
Zu den zentralen Funktionen des Handels gehören der Transport, die Lagerhaltung und die Bewerbung von Waren sowie deren Reparatur. Durch den Handel wird der Weg
eines Wirtschaftsgutes vom Produzenten bis zum Endverbraucher vereinfacht oder erst ermöglicht. Umgekehrt versorgt der Handel das produzierende Gewerbe mit den für
die Produktion benötigten Rohstoffen und Produkten. Der Verkauf von Handelswaren an private Haushalte wird als Einzelhandel bzw. Detailhandel bezeichnet, derjenige an
gewerbliche Kunden (Weiterverkäufer oder -verarbeiter) oder Institutionen als Großhandel. Daneben wird der Kraftfahrzeughandel (einschließlich Tankstellen und
Instandhaltung/Reparatur) als eigener Handelszweig betrachtet. Beim Einzelhandel wird unterschieden zwischen stationärem Handel (im Ladenlokal), ambulantem Handel
(Markt- oder Haustürverkauf) und Versandhandel, zu dem u. a. der Internethandel zählt. Ferner unterscheidet man den Handel innerhalb eines Staates oder
Wirtschaftsraumes (Binnenhandel; siehe Binnenmarkt) vom grenzüberschreitenden Handel (Außenhandel).
Handelsgeschäfte werden durch das Handelsrecht, im engeren Sinn durch das Handelsgesetzbuch rechtlich geregelt. Ein Handelsunternehmen wird durch einen Kaufmann
geführt; Unternehmen und Kaufleute sind im Handelsregister, einem öffentlich zugänglichen Verzeichnis beim Amtsgericht, registriert. Wichtige Spitzenorganisationen des
Handels sind der Deutsche Industrie- und Handelstag (DIHT), der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) sowie der Bundesverband des Deutschen Groß- und
Außenhandels (BGA).
Das weltweit größte Einzelhandelsunternehmen ist der US-amerikanische Konzern Wal-Mart, zu den größten deutschen Handelsunternehmen gehören die Metro Group, die
Schwarz-Gruppe und die ALDI-Gruppe.

2 DIE GESCHICHTE DES HANDELS
2.1 Handel im Altertum
Schon in frühgeschichtlicher Zeit besaßen Handel und Fernhandel große Bedeutung. Handelsstraßen über Land und zur See wurden erschlossen, um begehrte Waren aus
fernen Ländern erwerben zu können. Handelsknotenpunkte waren Begegnungsorte für Menschen verschiedener Kulturen. Der Handel wirkte als Motor des zivilisatorischen
Fortschritts, indem er Techniken und Ideen aus verschiedenen Ländern zusammenführte und somit die städtische Lebensform und das Herausbilden der Hochkulturen
förderte. Vielerorts waren es Vertreter der aufstrebenden Händlerschicht, die überlieferte Wertvorstellungen hinterfragten, Machtstrukturen aufbrachen und somit erste
Ansätze für republikanische Strukturen schufen.
Eine Drehscheibe des Handels war das Mittelmeer. Schon zur Zeit der frühen Hochkulturen ist hier ein ausgeprägter Seehandel nachzuweisen. Im 1. Jahrtausend v. Chr.
waren es dann vor allem Griechen und Phönizier, die das Mittelmeer für ihren Fernhandel erschlossen. Zu diesem Zweck gründeten sie weit über ihre ursprünglichen
Siedlungsbereiche in Griechenland bzw. der Levante zahlreiche Handelskolonien: Die Griechen schufen sich Stützpunkte hauptsächlich an der heutigen Westküste der
Türkei, am Schwarzen Meer und im westlichen Mittelmeer (Stadtgründungen u. a. Byzanz, Marseille, Neapel, Syrakus), die Phönizier in Nordafrika (u. a. Karthago) und auf
der Iberischen Halbinsel. Doch auch über das Festland spannte sich schon früh ein Netz aus Handels- und Fernhandelsbeziehungen: Bereits in der Bronzezeit waren weite
Teile des europäischen Kontinents durch ein enges Handelsnetz verbunden.
Das Erbe dieser Handelsmächte trat Rom an, das seit dem 2. Jahrhundert v. Chr. den gesamten Mittelmeerraum kontrollierte und seit dem 1. Jahrhundert v. Chr.
zunehmend nach Norden vordrang. Durch Bekämpfung der Piraten des Mittelmeeres und den Aufbau eines hervorragenden Verkehrswegenetzes aus Straßen und Kanälen
waren die Voraussetzungen für einen regen Warenaustausch geschaffen, der die große wirtschaftliche und kulturelle Blüte des Römischen Reiches ermöglichte. Doch die
Handelsbeziehungen reichten weit über den römischen Herrschaftsbereich hinaus: Über die Seidenstraßen, ein System aus Fernhandelsrouten, war Rom seit etwa
100 v. Chr. mit China verbunden. China war ebenfalls das Zentrum eines großen Wirtschaftsraums; die dort herrschende Han-Dynastie hatte einen großen Teil Zentralasiens
für den Karawanenverkehr gesichert. Auf der rund 6 000 Kilometer langen Verbindung wurden chinesische Seide, römische Wolle und wertvolle Metalle sowie viele andere
hochwertige Güter über Zwischenstationen in Indien und Arabien befördert. Der Seehandel an den Küsten des Arabischen Meeres, des Indischen Ozeans und des
Nordpazifiks war ebenfalls bedeutend. Auch eine Leitwährung kannte der antike Welthandel bereits: Der vom römischen Kaiser Konstantin im 4. Jahrhundert geschaffene
Gold-Solidus wurde über Jahrhunderte hinweg von China bis Portugal akzeptiert.

2.2

Handel im Mittelalter

Nach dem Zusammenbruch des Römischen Reiches in der Zeit der germanischen Völkerwanderung ging der europäische Handel zurück. Die mittelalterlichen Feudalstaaten
stellten fast alle von ihnen benötigten Güter selbst her, zudem war durch den Aufstieg des Islam im 7. und 8. Jahrhundert die Einheit des Mittelmeerraums zerstört. Nur
langsam wurde der Fernhandel wieder aufgenommen, zunächst vor allem durch jüdische Händler, weil Juden in christlichen wie in muslimischen Ländern lebten.
Dieser Handel gedieh zunächst vor allem südlich der Alpen, wo sich trotz der Wirren der Völkerwanderungszeit städtische Strukturen erhalten hatten. Um 1000 begann der
Aufstieg einiger norditalienischer Städte (u. a. Pisa, Genua, Venedig) zu Handelsmächten. Der Handel dieser Städte mit der Levante eröffnete den Zugang zu Produkten und
Know-how der muslimischen Länder und Asiens. Auch die Kreuzzüge des 12. und 13. Jahrhunderts trugen zur wirtschaftlichen Entwicklung des Abendlandes bei, weil die
Kreuzfahrer neue Produkte und Technologien nach Europa brachten. Das Aufkommen von Banken beförderte den Geld- und Warenverkehr. Entstanden zunächst in
Norditalien, operierten sie bald international. Dadurch konnten Händler mittels Buchgeld und Wechseln die Menge an Bargeld, die sie auf ihren oft gefährlichen Reisen bei
sich führen mussten, reduzieren. Erste Versicherungen übernahmen gegen eine Gewinnbeteiligung das Risiko eines Untergangs der Handelsware (vor allem durch
Schiffbruch).
Auch nördlich der Alpen gewannen zahlreiche Städte Freiheiten gegenüber ihren Landesherren und hielten regelmäßige Märkte ab. Messen, ursprünglich Beiprogramm an
religiösen Festtagen (,,Jahrmärkte"), wurden zu internationalen Handelsveranstaltungen. Die bedeutenden Messen in der Champagne waren seit Ende des 12. Jahrhunderts
so aufeinander abgestimmt, dass sie mit kurzen Pausen fast das ganze Jahr einnahmen. Als der Seehandel an Bedeutung zunahm, verlor die Champagne ihren Rang an
Messestädte in Flandern (u. a. Brügge).
In Deutschland schlossen sich 1356 die Kaufleute zahlreicher Städte formal zur Hanse zusammen. Schon lange zuvor hatten sie sich zur gegenseitigen Unterstützung (etwa
zur Sicherung der Rechtsstellung auswärtiger Kaufleute) verbunden und seit dem 12. Jahrhundert gemeinsam ausländische Stützpunkte unterhalten. Die Hanse wurde zur
beherrschenden Handelsmacht im Nord- und Ostseeraum und besaß Verbindungen nach Süd- und Osteuropa sowie in den Orient.

2.3

Die frühe Neuzeit

Der Handel zwischen Europa und Asien war während des Mittelalters eingeschränkt, denn der Transport über Land war teuer, und Europa besaß wenig Wertvolles für den
Export in den Osten. Durch die osmanische Eroberung Konstantinopels 1453 wurden zudem wichtige Handelswege für christliche Händler blockiert. Eine neue Belebung trat

ein durch den Seehandel: Im 15. und 16. Jahrhundert verminderten leistungsfähigere Handelsschiffe die Kosten für den Transport großer, sperriger Ladungen über lange
Strecken. So konnte in großem Umfang Getreide von der Ostsee in die Niederlande und andere Teile Europas importiert werden. Um 1500 wurde durch die Entdeckung
Amerikas sowie des Seeweges nach Indien die Basis für den Überseehandel geschaffen. Die begehrten Güter aus Asien (,,Ostindien"), vor allem Gewürze, konnten nun zu
niedrigeren Preisen und in größeren Mengen als durch die Überlandkarawanen eingeführt werden. Aus Amerika (,,Westindien") wurden Edelmetalle, tropische Hölzer und
später u. a. Baumwolle eingeführt. Durch die Einbeziehung Afrikas, von wo aus Sklaven für die amerikanischen Plantagen eingeführt wurden, entstand der transatlantische
Dreieckshandel zwischen Afrika, Amerika und Europa. In Deutschland gelang es u. a. den Kaufmannsfamilien der Fugger und Welser, große Handelsimperien zu errichten;
als Kreditgeber der Herrscher erlangten sie auch großen politischen Einfluss.
Mit Hilfe von Technologien und Fertigkeiten, die sie bei der überseeischen Navigation entwickelt hatten, eroberten die Europäer den Seehandel in Asien. Europäische Schiffe
transportierten japanisches Kupfer nach China und Indien, indische Baumwolltextilien nach Südasien und persische Teppiche nach Indien. Der Handel mit bestimmten
Haupthandelsgütern erlebte einen wahren Boom. Die Importe von Tabak aus Virginia und Maryland nach England stiegen beispielsweise im 17. Jahrhundert um mehr als
das Tausendfache. Den Überseehandel dominierten inzwischen mächtige Handelsgesellschaften wie die 1599 von englischen Kaufleuten gegründete Ostindische Kompanie.
In Besitz und unter Leitung von Privatleuten, wurden sie mit staatlichen Monopolen für den Handel mit bestimmten Regionen ausgestattet. Die mächtigen Kompanien aus
England, Frankreich und den Niederlanden unternahmen sogar kriegerische Aktionen zur Durchsetzung ihrer Handelsinteressen.

3 DER MODERNE WELTHANDEL
3.1 Die Auswirkungen der Industrialisierung
Die Zufuhr von Edelmetallen und Rohstoffen aus Übersee wirkte sich aber nicht nur förderlich auf den Handel aus. Im Zug des Merkantilismus bemühten sich die
europäischen Staaten, durch Einfuhr von Rohstoffen und Ausfuhr von Fertigprodukten Gewinne zu erwirtschaften. Ausfuhrverbote - z. B. für Edelmetalle - behinderten den
freien Warenverkehr. Die europäischen Volkswirtschaften hingen von ausländischen Märkten ab, die Rohstoffe lieferten und Fertigerzeugnisse nachfragten. Eine Umkehr von
staatlicher Lenkung hin zum Freihandel erfolgte zur Zeit der industriellen Revolution, die von einer raschen Ausweitung des Handels begleitet war. Zwischen 1750 und 1914
stieg das Volumen des Welthandels um das Fünffache. Allein während des 19. Jahrhunderts wuchs die Schiffstonnage weltweit von vier Millionen auf rund 30 Millionen
Tonnen. Europäische Kaufleute wickelten den größten Teil dieses Handels ab.
Das industrielle Wachstum wirkte sich in vielerlei Hinsicht auf den Handel aus. Zunächst regte die gestiegene Produktion den Handel mit Rohstoffen an. Die Mechanisierung
der europäischen Textilerzeugung war verantwortlich für einen dramatischen Anstieg des amerikanischen Exports von Rohbaumwolle. Nach 1850 nahm auch der Handel mit
Getreide, Fleisch und Wolle zu. Europa wurde ein ständiger Importeur von Weizen aus Nordamerika, Australien, Argentinien und Indien, und es zahlte für seine Importe mit
industriellen Produkten. Ein weiterer wichtiger Aspekt industriellen Wachstums war die Revolution beim Landtransport. Die Entwicklung der Dampfmaschine und der Bau
von Eisenbahnlinien förderten den Handel zwischen Küste und Binnenland auf praktisch jedem Kontinent.
Am Ende des 19. Jahrhunderts waren die Regionen, in denen Rohstoffe produziert wurden, nicht mehr länger die wichtigsten Absatzmärkte für die Produkte der
europäischen und nordamerikanischen Industrie. Zunehmend wurden die Industrienationen gegenseitig Hauptkunden, und der Handel zwischen Nord- und Südamerika und
den europäischen Ländern nahm einen multilateralen Charakter an. Die Rohstoffregionen in Afrika und Asien dagegen verloren ihre politische und wirtschaftliche
Eigenständigkeit: Viele wurden Teil europäischer Kolonialreiche, und fast alle waren schließlich abhängig von einigen wenigen Auslandsmärkten.
Die Industrialisierung schuf erstmals ein weltumspannendes Netz von Außenhandelsbeziehungen zwischen den Staaten. Eine zentrale Rolle nahm in diesem System bis zum
Ende des 19. Jahrhunderts Großbritannien ein, denn hier hatte die industrielle Revolution ihren Anfang genommen. London wurde zum Zentrum des internationalen
Handels, das Britische Pfund avancierte zu einer Weltwährung.

3.2

Das 20. Jahrhundert

Der 1. Weltkrieg bedeutete einen Rückschlag für den Welthandel. Er unterband den freien Austausch von Waren und führte in Europa zum Zusammenbruch des
Goldstandards und damit des internationalen Währungssystems. In der Folgezeit versuchten die Nationen, durch protektionistische Maßnahmen ihre jeweiligen nationalen
Volkswirtschaften zu schützen und für andere Nationen monetäre Handelsbarrieren zu errichten. Die Vereinigten Staaten und viele andere Länder verabschiedeten in den
zwanziger Jahren neue Zölle. Die Weltwirtschaftskrise im Jahr 1929 führte zu einer weltweiten Zahlungskrise, die den Handel massiv in Mitleidenschaft zog. In den
Folgejahren verhängten viele Länder Importkontrollen und gingen zur Devisenbewirtschaftung über; allgemein zeigte sich ein Trend zu wirtschaftspolitischer Autarkie.
Insgesamt schrumpfte der Welthandel deutlich und wurde schließlich durch den 2. Weltkrieg streckenweise ganz unterbunden.
Die Nachkriegszeit war durch den Abbau von Handelshemmnissen und eine anhaltende Expansion des internationalen Handels gekennzeichnet. Die USA, die nun eine
führende Rolle einnahmen, schufen ein neues Weltwährungssystem (siehe Internationaler Währungsfonds) und machten den Dollar zur weltweiten Leit- und
Reservewährung. Zollsenkungen wurden durch das Allgemeine Zoll- und Handelsabkommen (GATT) und die Vorgaben der Welthandelsorganisation (WTO) an ihre
Mitgliedsländer sowie durch die Schaffung von Zollunionen erzielt. Obwohl sich das Volumen der Weltexporte zwischen 1954 und 1974 mehr als verdoppelte und der Wert
mehr als verachtfachte, hatten nicht alle Länder gleichen Anteil an diesem Wachstum. In den fünfziger Jahren stiegen die Exporte aus den Industrienationen Nordamerikas
und Westeuropas rapide, während die Exporte aus den Entwicklungsländern dahinter zurückblieben. Im Gegensatz dazu stiegen die Exporte der Entwicklungsländer nach
1965 am schnellsten, zum Teil aufgrund des steigenden Wertes der Ölexporte. Der Anteil Japans und der Europäischen Gemeinschaft am Welthandel stieg, der Anteil der
Sowjetunion und Osteuropas ging zurück. Für die Welt als Ganzes stieg der Wert des internationalen Handels deutlich an.
Begünstigt wurde diese Entwicklung durch das Entstehen internationaler Finanzmärkte, multinationaler Unternehmen und neuer Kommunikations- bzw. Transportmittel.
Nach dem Auslaufen des Nachkriegsbooms und dem Beginn einer krisenhaften Entwicklung der Weltwirtschaft verschärfte sich allerdings die Konkurrenz zwischen den
westlichen Industrieländern. Viele Länder verhängten Importquoten, etablierten nichttarifäre Handelshemmnisse (z. B. Einfuhrkontingente, diskriminierende gesetzliche
Erfordernisse und Normen) und drängten auf freiwillige Exportbeschränkungen bei Wettbewerbern. Die handelspolitischen Differenzen zwischen den Staaten versuchte man
in den neunziger Jahren zu lösen, u. a. durch den Abschluss der so genannten Uruguay-Runde der GATT-Gespräche, die Gründung der Welthandelsorganisation und neue
Freihandelsabkommen. So trat 1994 das Nordamerikanische Freihandelsabkommen (NAFTA) in Kraft, das ein Gegengewicht zur wirtschaftlichen Vereinigung Europas bilden
soll (siehe Europäische Union). Zu den führenden Welthandelsnationen gehörte Ende des 20. Jahrhunderts neben den USA und Japan auch Deutschland.

3.3

Ausblick auf das 21. Jahrhundert: Freihandel oder neuer Protektionismus?

Die zunehmende internationale Verflechtung (siehe Globalisierung) des Handels und der Wirtschaft hat nicht nur Befürworter. Besonders seit Ende der neunziger Jahre
mehren sich kritische Stimmen, die auf die Schattenseiten dieser Entwicklung verweisen. Kritikpunkte sind sowohl die andauernde oder sich noch verschärfende Armut in
den Entwicklungsländern als auch der Wegfall von Arbeitsplätzen in den Industrieländern.
Ein besonderes Problemfeld bleibt das so genannte Nord-Süd-Gefälle (siehe Nord-Süd-Konflikt) zwischen den vorwiegend in der südlichen Hemisphäre liegenden
Entwicklungsländern, die preisgünstig Rohstoffe zur Verfügung stellen, und industrialisierten Ländern, in denen diese anschließend zu hochwertigen Produkten
weiterverarbeitet werden. Die dadurch entstehenden Unterschiede in der wirtschaftlichen Wertschöpfung sorgen letztendlich für die dauerhafte Festschreibung der
bestehenden Unterschiede zwischen armen und reichen Ländern. Höhere Rohstoffpreise, die den Aufbau einer industriellen Infrastruktur finanzieren könnten, sind am
Weltmarkt oft nicht durchsetzbar. Viele Entwicklungsländer sind in eine Schuldenkrise geraten, aus der es keinen Ausweg mehr zu geben scheint. Ursache für die
Notsituation der ärmeren Länder ist allerdings nicht allein die Liberalisierung der Weltmärkte, sondern auch ein neuer Protektionismus. Freihandelszonen wie in Europa

innerhalb der Europäischen Union oder in Nordamerika durch die NAFTA bauen innere Handelsschranken ab, schließen ihre Märkte aber (z. B. durch Einfuhrverbote oder
Subventionierung eigener landwirtschaftlicher Produkte) nach außen ab.
Auch zwischen der EU und den USA gab und gibt es zahlreiche Konflikte, u. a. um die Stahleinfuhr in die USA, das EU-Einfuhrverbot für hormonbehandeltes Rindfleisch und
die Subventionierung der Flugzeugbauer Boeing bzw. Airbus. Als Mittel in diesen Machtkämpfen dienen gegenseitige Einfuhrerschwernisse, die Verhängung hoher Bußgelder
sowie die Einschaltung der WTO. So bleibt abzuwarten, ob das 21. Jahrhundert zu einem freieren oder zu einem weniger freien Welthandel führen wird. Die fortschreitende
Globalisierung scheint Ersteres nahezulegen, liefert aber gleichzeitig durch strukturelle Arbeitslosigkeit, Verarmung und die ausufernde Macht multinationaler Unternehmen
Argumente für eine Beschränkung des freien Handels zur Stärkung der heimischen Produktion. Siehe auch Handelsverträge
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