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Börse.

Publié le 06/12/2021

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Börse.
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EINLEITUNG

Börse, ein Markt, auf dem regelmäßig und nach einer festgelegten Ordnung Aktien und Wertpapiere, Waren oder auch Devisen gehandelt werden. Je nach Art der Güter
unterscheidet man Wertpapier- oder Effektenbörsen, Devisenbörsen, Warenbörsen und Versicherungsbörsen.

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HISTORISCHE ENTWICKLUNG

Würde man die Spekulation mit Waren oder Geldbeständen bereits als Börsentätigkeit beschreiben, so reichte deren Geschichte bis in die römische Antike zurück. Die
Gründung der ersten Börse, die auch diesen Namen trug, wird jedoch allgemein auf das Jahr 1409 datiert. Die Patrizierfamilie van der Beurse stellte ihr Haus in Brügge als
Unterkunft für durchreisende Kaufleute zur Verfügung, wodurch es sich zunächst zum allgemeinen Treffpunkt und schließlich zum Geschäftsplatz entwickelte. Die drei
Geldbeutel in ihrem Wappen gaben der Börse ihren Namen. Auf diesem Markt und seinen Nachfolgern in Venedig, London, Lyon, Toulouse, Köln, Hamburg, Nürnberg und
Augsburg wurden zunächst hauptsächlich Warentermingeschäfte abgewickelt. Deren Schema war einfach: Die Schiffe mit Kolonialwaren waren lange auf den gefährlichen
Weltmeeren unterwegs; der Kaufmann aber brauchte sein Geld schon vorher, um seine nächste Ladung finanzieren zu können. Die Ware wurde deshalb vorab - auf Termin
- mit einem Risikoabschlag verkauft. Das Schicksalhafte dieser Geschäftsform hat Shakespeare eindrucksvoll im Kaufmann von Venedig dargestellt: Sein Schiff geht unter,
was er nun fast mit seinem Leben bezahlen muss. Der risikoreiche Terminhandel wurde zwischenzeitlich in den Niederlanden und Großbritannien verboten - allerdings ohne
Erfolg.
Die erste Effektenbörse wurde 1602 in Amsterdam gegründet, gehandelt wurden hauptsächlich Aktien der Ostindischen Kompanie. Hier entwickelte sich auch der erste
Markt für Staatsanleihen, es entstanden moderne Geschäftsformen wie Options- und Kompensationsgeschäfte, es bildeten sich Haussekonsortien und Baissesyndikate.
Holland ist auch der Schauplatz der ersten großen Spekulation: Anfang des 17. Jahrhunderts entwickelte sich die Tulpe vom Statussymbol der Adeligen und Bürger zum
Objekt der Spekulanten. Ungebremst jagte der Preis seltener Zwiebeln in die Höhe, bis eine Tulpeninflation und der Ausstieg einiger Kaufleute 1637 zum Zusammenbruch
führten. Seitdem lässt sich die Geschichte der Börse auch als eine Reihe von ,,Crashs" lesen.
In den folgenden Jahrhunderten wurde das Börsengeschehen von den großen Handelsgesellschaften beherrscht. Ihre neue Erfindung, den Aktienkurs durch übertriebene
Versprechungen hochzureden, führte zu den Zusammenbrüchen von 1688 (Zusammenbruch der Ostindischen Kompanie), 1711 (Südseeschwindel) und 1720 (,,MississippiSkandal").
Zum Finanzierungsinstrument für industrielle Großprojekte (z. B. die Eisenbahn) wurde die Börse schließlich im 19. Jahrhundert, der Handel mit Anteilsscheinen von
Unternehmen (Aktien) zu deren Refinanzierung verbreitete sich schnell. Diese produktive Zielrichtung änderte nicht viel am spekulativen Charakter des Geschehens:
Künstliche Kapitalerhöhungen (Ausgabe neuer Aktien, die man selbst aufkauft, um eine Expansion vorzugaukeln) und andere raffinierte Schwindeleien machen das
Börsengeschehen zum spannenden Thema für die Literatur. Dumas (Die schwarze Tulpe), Balzac (Cesar Birroteau) und Zola (Das Geld) schildern detailgenau eine
Geschäftswelt, in der bereits die meisten der modernen Handelsmethoden auftauchen. Von 1869 bis 1929 erschütterte eine Kette sich ständig verschärfender
Zusammenbrüche die Finanzwelt; der Schwarze Freitag wurde zum Inbegriff der Ängste der Börsianer. Gleichzeitig entwickelte sich die Beteiligung am spekulativen
Geschäft zum Volkssport, die ,,Dienstmädchenhausse" zum Schlagwort. Auf der anderen Seite wurden Spekulantenkartelle immer mächtiger, seit den zwanziger Jahren des
20. Jahrhunderts begannen international agierende Fonds, das Börsenparkett zu beherrschen.
Im 20. Jahrhundert wurde von staatlicher Seite verstärkt versucht, die Spekulation zu kontrollieren. Schon 1896 wurde in Deutschland ein Börsengesetz geschaffen,
schließlich eine Börsenaufsicht installiert. An den meisten Börsenplätzen der Welt wurden nach dem Schwarzen Freitag von 1929 Beschränkungen eingeführt, nach dem
Crash von 1987 die Aussetzung der computergesteuerten Verkaufsprogramme im Krisenfall vorgeschrieben. Bereits seit den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde
aber auch die ,,Deregulierung" der Finanzmärkte betrieben, die eine unüberschaubare Menge von Finanzinstrumenten hervorbrachte und den Umfang des spekulativen
Geldes ins Unermeßliche steigen ließ. An der Börse werden heute, vermittelt über moderne Kommunikationstechniken, in Sekundenschnelle Geldmengen umgesetzt, deren
Umfang den des so genannten produktiven Sektors um ein Zigfaches übersteigen. Durch die Globalisierung ist der tatsächliche Ablauf kaum mehr kontrollierbar, Gesetze
können durch das Ausweichen auf ,,exotische" Finanzplätze umgangen werden. Die Weltbörsen, die durch die fortschreitende Vernetzung immer stärker voneinander
abhängig sind, wurden in den letzten Jahrzehnten verstärkt von gigantischen Investmentfonds beherrscht und zugleich zum Schauplatz unfreundlicher Übernahmen, die
nicht mehr produktive Erweiterung, sondern Kurssteigerungen und ein spekulatives Ausschlachten von Unternehmen zum Ziel haben.

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DIE VERSCHIEDENEN BÖRSENARTEN

Die Börsen lassen sich am einfachsten nach den dort gehandelten Gütern unterscheiden:

3.1

Warenbörsen

Die einfachste Form sind die Produktenbörsen, die mit Waren von begrenzter Marktfähigkeit handeln und meist regionalen Charakter haben, eine Form, die bereits seit der
Antike existiert. Handelsobjekte sind z. B. Getreide oder Futtermittel, die im Rahmen eines Effektivgeschäfts ausgetauscht werden, d. h., die Abschlüsse über real
vorhandene Waren müssen auch tatsächlich erfüllt werden. Demgegenüber werden an den Warenterminbörsen Kontrakte über Zucker oder Schweinehälften abgeschlossen,
die erst zu einem bestimmten Termin oder im Fall eines gleichzeitigen Gegengeschäfts gar nicht erfüllt werden müssen. Ihre hauptsächliche Bedeutung haben die
Warenterminbörsen heute zur Abwicklung von Arbitrage- oder Hedginggeschäften, d. h. Gegengeschäften, die andere spekulative Engagements absichern sollen. Gegen den
Warenterminhandel ergingen immer wieder Verbote und Einschränkungen, wegen der Gefahren des spekulativen Leerverkaufs (Verkauf von Waren, ohne sie zu besitzen).
Im Börsengesetz von 1896 wurde z. B. der Terminhandel in Getreide und Mühlenerzeugnissen verboten.
Aufgrund starker Preisschwankungen unterliegt der Warenterminhandel starken Spekulationseinflüssen. 99 Prozent der Geschäfte liegen keine tatsächlichen Lieferungen
zugrunde, da die Positionen meist vorzeitig wieder aufgelöst werden. Üblicherweise werden nur 5 bis 10 Prozent des Kontraktwertes bei Vertragsabschluss fällig, im
Verlustfall muss allerdings Geld nachgeschossen werden.
Die wichtigsten Börsenplätze sind Chicago, New York und London. In Deutschland wurde 1998 in Hannover eine große Warenterminbörse gegründet, deren Aufschwung mit
der erneuten BSE-Krise Ende 2000 begann. Gegenüber dem Vorjahresmonat stieg die Zahl der Kontrakte im Januar 2001 um 40 Prozent; der Renner ist der so genannte
,,Schweinefuture", der zur Absicherung (Hedging) gegen Marktpreisverluste dient.

3.2

Wertpapier- oder Effektenbörsen

Hier werden die klassischen Wertpapiere des Kapitalmarktes, also Aktien und Anleihen, Pfandbriefe und Kommunalobligationen, gehandelt. Sie müssen den Charakter
verzinslicher Massenpapiere (=Effekten) besitzen, weshalb z. B. Wechsel hier nicht gehandelt werden können. Außerdem sollten sie marktgängig, börsenfähig und zur
Kapitalanlage geeignet sein.
Die Aktie ist das klassische Spekulationsobjekt; sie stellt einen Anteilsschein an einem Unternehmen (Aktiengesellschaft) dar, dessen Preis durch Angebot und Nachfrage
bestimmt wird. Man unterscheidet zwischen so genannten Standardwerten (Blue Chips), zu denen vor allem marktschwere Papiere, wie die von Daimler oder Siemens,

gehören, die im DAX® zusammengefasst werden, und so genannten Spezialwerten, von denen vor allem die des Neuen Marktes (zusammengefasst im Nemax) in den
letzten Jahren positiv wie negativ Furore gemacht haben. Der Aktienmarkt soll prinzipiell der Finanzierung von Unternehmen dienen und deren wirtschaftliche Situation
widerspiegeln, hat inzwischen jedoch häufig rein spekulativen Charakter. Noch in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts galt ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von
1 zu 7 als ,,gesund", so ist heute bereits ein KGV von 1 zu 20 normal. Generell ist das Verhältnis des Aktienmarkts zur wirtschaftlichen Entwicklung inzwischen verschoben.
So können z. B. positive ökonomische Daten zum Fall des Index führen, weil nunmehr mit Zinserhöhungen gerechnet wird. Insgesamt sind die Meinungen der Börsianer oft
wichtiger als die so genannten fundamentalen Fakten.
Der Markt für festverzinsliche Wertpapiere, Schuldverschreibungen, Bonds, Obligationen und Anleihen, galt lange Zeit als konservativ, was in der Bezeichnung Rentenmarkt
seinen adäquaten Ausdruck gefunden hatte - biedere Reniers suchten hier sichere Renditen. Inzwischen wird auch hier kräftig auf die künftige Zinsentwicklung spekuliert;
plastisches Beispiel dieser Tendenz sind die ,,Junk Bonds", hochverzinsliche, aber auch hochriskante ,,Schrottanleihen", die vor allem von in Reorganisation befindlichen
Unternehmen begeben werden und neben großen Gewinnchancen auch die Möglichkeit des Totalverlusts beinhalten. Selbst Anleihen der öffentlichen Hand sind inzwischen
keine totsicheren Papiere mehr, da mit ihnen eine stetig wachsende Staatsverschuldung finanziert wird.
Als Leitbörse gilt die New Yorker Wall Street mit ihrem Dow-Jones-Index. Inzwischen können aber auch die Börsen der so genannten Schwellenländer die weltweite
Spekulation in Atem halten (Stichwort Asienkrise). Die Effektenbörsen in Deutschland sind Frankfurt, München, Stuttgart, Düsseldorf, Hannover, Hamburg, Berlin und
Bremen.

3.3

Versicherungsbörsen

Handelsobjekte dieser auch Dienstleistungsbörsen genannten Märkte sind sehr individuell gestaltete und risikoreiche Versicherungsverträge vor allem im
Transportversicherungsgeschäft, zu deren Finanzierung es häufig mehrere Vertragspartner bedarf. Die Hamburger Versicherungsbörse wickelt neben Rotterdam und London
die meisten derartigen Geschäfte ab. Der Versicherungsmarkt Lloyd's of London schlitterte Ende der achtziger Jahre des 20. Jahrhunderts in die Krise, was etliche seiner
Anleger ihr gesamtes Vermögen kostete. Schadensersatzprozesse sind immer noch anhängig.

3.4

Devisenbörsen

Auf diesem Markt wird mit auf ausländische Währung lautenden Guthaben und Forderungen gehandelt. Grundsätzlich dient die Devisenbörse der Bildung der Devisenkurse
je nach Marktlage, d. h. nach Angebot und Nachfrage. Als deutsche Leitbörse gilt Frankfurt/Main.
Seit der Aufhebung des Goldstandards (siehe Goldwährung) 1944 in Bretton Woods ist der Devisenmarkt anfällig für Schwankungen geworden, was sich vor allem an den
Kapriolen der Leitwährung US-Dollar ablesen lässt. Mit der Auflösung des Systems der festen Wechselkurse (Bretton Woods) entwickelte sich dieser Markt hochspekulativ.
So genannte institutionelle Anleger sind in der Lage, ganze Landeswährungen in die Krise zu führen. So wurde z. B. 1997 die thailändische Währung nach unten gedrückt
(Asienkrise). Auch der Euro scheint der Macht der internationalen Finanzmärkte zum Teil hilflos ausgeliefert.

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KASSAGESCHÄFT UND TERMINHANDEL

Die Börsen können des Weiteren nach ihrer Geschäftsform unterschieden werden: in Börsen für Kassageschäfte, die sofort oder ganz kurzfristig erfüllt werden müssen, und
Börsen für Termingeschäfte, bei denen die Erfüllung erst zu einem späteren Termin, aber zu einem am Abschlusstag festgelegten Kurs erfolgt. In diesen Bereich fällt der
Handel mit Optionen, Futures und Swaps und unzähligen anderen Derivaten, deren Handel durch ihre Hebelwirkung sehr einträglich, aber auch sehr risikoreich ist. Derivate
sind ganz allgemein von Basisinstrumenten abgeleitete Formen, also z. B. Aktienoptionen, Warenfutures, Devisenoptionsscheine oder Zinsswaps (Tausch von
Zinsverbindlichkeiten), deren zahllose Zusammensetzungsmöglichkeiten sich zu einer eigenen Geheimwissenschaft entwickelt haben. Im Grunde handelt es sich bei den
Optionen oder Derivaten um Wetten auf die Zukunft, die in Form von Kaufoptionen (Calls) oder Verkaufsoptionen (Puts) erhältlich sind. Sie können hohe prozentuale
Gewinne abwerfen, aber auch zum Totalverlust führen.
Solche Termingeschäfte gibt es inzwischen in allen Börsenbereichen, also bezogen auf Waren, Aktien, Renten und Devisen. Die größte Terminbörse der Welt ist die Eurex,
1998 durch den Zusammenschluss der Deutschen und der Schweizer Terminbörse entstanden; sie ist als reine Computerbörse konzipiert und ermöglicht damit den
standortunabhängigen Vollzug über angeschlossene Terminals. Insgesamt besteht die Tendenz, die Präsenzbörse durch die Computerbörse zu verdrängen. Dies ermöglicht
die mehr oder weniger zeit- und raumunabhängige Umsetzung von Börsengeschäften, erhöht aber zugleich die Volatilität (Schwankungsbreite) der Kurse. Tom Wolfe
schildert in seinem Roman Fegefeuer der Eitelkeiten, wie im Bruchteil einer Sekunde an der Minimalschwankung eines Kurses Millionen gewonnen und den Bruchteil einer
Sekunde später verloren sein können.

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BÖRSENGESCHÄFT

Wie laufen die Börsengeschäfte eigentlich ab? Eigenhandel findet an der Börse nur in geringem Umfang statt, die meisten Abschlüsse werden für Rechnung anderer getätigt
(Kommissionsgeschäft), d. h. durch die Vermittlung von Kursmaklern (broker). Die amtlich bestellten Kursmakler vollziehen nicht nur die Käufe und Verkäufe, sondern sind
in der Regel auch für die Feststellung der Kurse zuständig. Über jedes, zunächst mündlich abgeschlossene, Geschäft wird eine Schlussnote erstellt. Die Kursmakler erhalten
für ihre Tätigkeit eine Vermittlungsgebühr (Courtage). Der normale Börsenkunde erteilt seinen Auftrag über eine Bank, die für ihn ein Wertpapierdepot einrichtet und den
Kursmakler beauftragt. In den letzten Jahren sind so genannte ,,Discountbroker" in Mode gekommen, die mit niedrigen Gebühren locken, aber meist keine Beratung bieten.
Die Lieferung von Wertpapieren wird heute nur noch selten in effektiven Stücken vollzogen. Die meisten Banken bedienen sich der bei den Landeszentralbanken
bestehenden Abrechnungsstellen sowie der Wertpapiersammelbanken. Alle an der Börse getätigten Geschäfte sind laut Börsengesetz am zweiten Werktag nach Abschlusstag
zu erfüllen.
Der Börsenhandel wird grundsätzlich in amtlichen Handel, geregelten Markt und Freiverkehr unterteilt. Bundes- und Länderanleihen sind Kraft Gesetz an allen Börsen
zugelassen. Alle anderen Wertpapiere bedürfen der Zulassung zum amtlichen Handel durch die Zulassungsstelle der jeweiligen Börse. Voraussetzungen sind beispielsweise
ein voraussichtlicher Kurswert der zuzulassenden Aktien von 2,5 Millionen DM und eine Mindestaktienanzahl von 50 000 Stück. Bilanzen der letzten drei Geschäftsjahre sind
im Börsenprospekt vorzulegen. Für diese amtlich notierten Papiere wird an jedem Börsentag ein amtlicher Einheitskurs vom zuständigen Kursmakler festgestellt und
veröffentlicht.
Im geregelten Markt werden die nicht zum amtlichen Handel zugelassenen Papiere gehandelt, die Zulassungsbedingungen sind erleichtert. Der Mindestnennbetrag für die
Einführung beträgt 500 000 DM, die Mindestmenge der einzubeziehenden Aktien 10 000 Stück. Die Börsenprospekt kann kürzer gehalten werden, es besteht aber dennoch
eine Haftung für börsenrelevante Daten. Zu Letzteren gehören so makabre Fakten wie der Gehirntumor des Fußballers Heiko Herrlich als Kriterium des Aktienkurses von
Borussia Dortmund. Im geregelten Markt findet keine amtliche Notierung statt, wenngleich die nichtamtliche Preisfeststellung einer gesetzlichen Regelung unterliegt.
Papiere, die nicht zu den beiden obigen Marktsegmenten zugelassen sind, werden im Freiverkehr gehandelt, dessen Kriterien nicht im Börsengesetz geregelt sind. Das
Zulassungsverfahren ist stark vereinfacht.
Auch außerhalb der offiziellen Börsenzeiten finden Börsengeschäfte statt. Sie haben inoffiziellen Charakter und unterliegen nicht der Börsenaufsicht, der Handel wird meist
telefonisch abgeschlossen. Die Vorbörse hat einerseits Informationsfunktion hinsichtlich des allgemeinen Kurstrends, zum anderen wird hier mit nicht zugelassenen
Wertpapieren gehandelt. Im nachbörslichen Handel werden zumeist Direktgeschäfte zwischen Banken geschlossen. Hierin wird zuweilen eine Verfälschung der

Preisermittlung gesehen und die Forderung nach Börsenzwang erhoben. Gleichzeitig gewinnen die außerbörslichen Geschäfte ständig an Bedeutung, da sie angesichts der
rund um die Uhr, rund um den Globus stattfindenden Spekulation eine Trendvoraussicht ermöglichen.

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BEDEUTUNG

Die Börsen sind in den letzten Jahrzehnten mehr und mehr in den Mittelpunkt des wirtschaftlichen Interesses gerückt. Allenthalben wird beklagt, dass durch den
kurzfristigen Blick auf den Shareholder-Value die Sicht auf langfristige Innovationen sowie soziale und ökologische Verträglichkeit verloren gegangen sei. Gleichzeitig geht
die Angst vor der Macht der Global Players um. Institutionelle Anleger (Pensionsfonds, Versicherungen, Investitionsfonds) beherrschen nicht nur die Weltbörsen, ihre
finanziellen Mittel übersteigen längst das Bruttoinlandsprodukt der G-7-Staaten. Diese Tatsache führt die Theorie von der Diversivizierung der Börsenteilnehmer ad
absurdum - dem Herdentrieb der gigantischen Fonds kann man nur folgen. Auch die Vorstellung, die Börse spiegele die reale wirtschaftliche Entwicklung wider, gehört
längst der Vergangenheit an. Die Spekulationswelle hat sich längst von den fundamentalen Fakten abgekoppelt.

Verfasst von:
Jürgen Erdmann
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