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Walther von der Vogelweide (Sprache & Litteratur).

Publié le 12/06/2013

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Walther von der Vogelweide (Sprache & Litteratur). 1 EINLEITUNG Walther von der Vogelweide Der mittelhochdeutsche Dichter Walther von der Vogelweide (um 1170 bis etwa 1230) ist einer der herausragenden Minnesänger des Mittelalters. Mehr als 100 Lieder sind in verschiedenen handschriftlichen Textzeugnissen überliefert. Über Walthers Leben ist wenig bekannt, vermutlich stammte er aus dem Österreichischen. Sein Werk umfasst Lieder zu den Themenbereichen Liebe, Politik und Religion. Seine Liebeslyrik folgt dem Konzept der ,,hohen Minne". Bettmann/Corbis (Sprache & Litteratur). Walther von der Vogelweide (um 1170 bis ca. 1230), mittelhochdeutscher Dichter. Er ist der berühmteste Minnesänger und Spruchdichter des Mittelalters. Von Walther sind etwa 500 Strophen, 90 Lieder und 150 Sprüche überliefert. Er machte die Spruchdichtung auch für den politischen Bereich fruchtbar. Über Walthers Leben ist nur wenig bekannt. Allein seine eigenen, von aktuellen Bezügen durchsetzten Lieder und Erwähnungen im Liedgut anderer Minnesänger geben Aufschluss über seine Biographie. Historisch ist der Sänger einzig über eine Urkunde fassbar, in der ein Geldgeschenk für einen Pelzrock durch den Passauer Bischof Wolfger von Erla im Jahr 1203 Erwähnung findet, ein Hinweis, der zudem von der großen Popularität Walthers zeugt. Vermutlich wurde Walther als Sohn von Eltern aus dem niederen Dienstadel in Tirol oder in Bayern geboren. Sein Beiname ,,Vogelweide" lässt darauf schließen, dass er seine Kindheit und Jugend in der Nähe eines Ortes verbrachte, in der Falken zur Jagd gefangen und abgerichtet wurden. Schon früh stand er in Diensten des Babenberger Herzogs Friedrich I., an dessen Wiener Hof - damals ein prächtiges Zentrum der zeitgenössischen Kultur - er nach eigener Aussage von Reinmar dem Alten die Kunst des Dichtens lernte. Nach Friedrichs Tod 1198 endete diese fruchtbare und glückliche Phase, in der einige von Walthers anspruchsvollsten Liebesgedichten entstanden. Eine unstete Wanderschaft von Hof zu Hof begann, die das Überleben sichern sollte. Später wurde Walther von verschiedenen Fürsten wie Hermann von Thüringen oder Dietrich von Meißen protegiert, über deren mangelnde Fürsorge er sich lyrisch beschwerte. Um 1214 fand er schließlich eine feste Anstellung am Hof von Kaiser Friedrich II. Im Jahr 1220 erhielt er vom Kaiser ein (seiner Ansicht nach viel zu bescheidenes) Lehen vermutlich in der Nähe von Würzburg zugesprochen, wo er sich wahrscheinlich um 1224 niederließ und wo er um 1230 starb. Walther ist einer Quelle aus dem 14. Jahrhundert zufolge in der Neumünsterkirche von Würzburg begraben. 2 WERK Offenbar hat Walther zunächst in einem eng umrissenen Kreis im Umfeld seiner Heimat gewirkt; andernfalls hätte er sich einen spezifischeren Beinamen geben müssen. Zu den 140 Sangspruchstrophen und etwa 72 mehrstrophigen Liedern des Dichters sind lediglich drei Melodien (in späteren Handschriften) erhalten, namentlich von Mir hat ein lieht von Vranken, Wie solt ich den geminnen und Nu alerst lebe ich mir werde, Letzteres besser bekannt unter dem Titel Palästinalied, in dem die Kreuzzugsidee zum Ausdruck kommt: Der Dichter selbst scheint die Truppen 1228 zumindest ein Wegstück lang begleitet zu haben. Walthers Gedichte stellen den Höhepunkt der mittelhochdeutschen Lyrik dar und haben politische, didaktische und religiöse Inhalte. So setzte er sich im Inventurstreit zwischen Papst und Reich nachdrücklich für die deutsche Einheit (das ,,rîche") ein, musste aber aufgrund seiner wechselnden Brotherren, die selbst immer wieder unterschiedliche Positionen vertraten, häufig die Seiten wechseln, so dass eine einheitliche Linie, an dem der Dichter fassbar würde, im Werk nicht durchscheint. In Walthers Liebeslyrik wird - nach dem Vorbild alter Meister wie Reinmar - das Ideal der ,,hohen" zugunsten der ,,niederen" Minne problematisiert und die Idee einer gegenseitigen, gleichberechtigten Liebe propagiert. Literaturgeschichtlich wandelte Walther die Spruchdichtung im Sinn höfischer Lyrik um. 3 WIRKUNG Walthers Texte waren jahrhundertelang verschollen. Seit seiner Wiederentdeckung im 18. Jahrhundert galt auch Walther selbst in Dichtung und Musik als grundlegender Typus des mittelalterlichen Musikerpoeten. Sein Preislied diente Hoffmann von Fallersleben als Anregung für die zweite Strophe des Deutschlandliedes. Darüber hinaus wurde er im Tannhäuser (1845) von Richard Wagner als Teilnehmer am Sängerwettstreit porträtiert. Verfasst von: Thomas Köster Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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