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Spielzeug 1 EINLEITUNG Spielzeug, allgemein all jene Gegenstände, die Kinder, Jugendliche oder Erwachsene für Spielzwecke benutzen.

Publié le 22/06/2013

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Spielzeug 1 EINLEITUNG Spielzeug, allgemein all jene Gegenstände, die Kinder, Jugendliche oder Erwachsene für Spielzwecke benutzen. Im Besonderen speziell hierzu gefertigte Gegenstände für Kinder, oftmals mit pädagogischer Funktion. 2 PRÄHISTORISCHES SPIELZEUG Eines der ältesten heute bekannten Spielzeuge stammt aus einer altsteinzeitlichen Ausgrabungsstelle und ist etwa 20 000 Jahre alt. Es handelt sich um eine Art von Rassel: flache geschnitzte Knochen, die so geformt sind, dass, wenn sie an einer Kordel umhergeschleudert werden, ein röhrendes Geräusch entsteht. Auch Steinfiguren oder Puppen aus der Altsteinzeit sind bekannt. Doch waren sie wohl weniger Spielzeug, sondern dienten vielmehr kultischen Zwecken (etwa im Zusammenhang mit Fruchtbarkeitsritualen. In manchen Kulturen verweisen heutige Spielzeuge noch auf den Symbolgehalt ihrer Vorläufer. In Japan z. B. war es vor mehr als 10 000 Jahren üblich, kleine Frauenfiguren aus Ton als Grabbeilagen zu verwenden. Ihre großen, eulenartigen Augen finden sich noch heute an Spieltieren und Figuren, die die bösen Geister abhalten sollen. Japanische Spielzeugfetische werden heute noch verschenkt, um Menschen Glück und Reichtum zu bringen. Bei indischem Spielzeug lassen sich ähnliche Verbindungen nachweisen. So lässt sich die Existenz von Spielzeug unabhängig von Kultur und geschichtlicher Epoche überall auf der Welt belegen. Auch die Arten des Spielzeuges (Bälle, Rasseln, Tier- und Menschenpuppen, Kreisel etc.) sind selbst in räumlich oder zeitlich entfernten Kulturen ähnlich. Dies zeigt die grundlegende Bedeutung von Spiel und Spielzeug auf. 3 GRUNDTYPEN Spielzeug aus früheren Kulturen wurde auch in Ägypten und im pakistanischen Industal gefunden. Schon aus der ersten ägyptischen Dynastie (3000 v. Chr.) sind Bälle, Kreisel, Puppen, Tiere und Spielzeugwagen aus Ton, Gold, Bronze, Elfenbein und Holz überliefert. In Mohenjo Daro (2500-1500 v. Chr.), der bedeutendsten Stadt der Harappakultur, wurden ähnliche Spielzeuge gefunden, darunter eine Rinderfigur mit Kordel. Durch archäologische Funde konnte Spielzeug aus beständigem Material (Holz, Leder und Stoff) auch in Griechenland und Rom nachgewiesen werden. Spielzeuge aus vergänglichem Material sind in Grabstätten in Peru erhalten geblieben: Das trockene Wüstenklima hatte sie konserviert. 3.1 Puppen Aus dem alten Griechenland und aus Ägypten ist die Existenz von Gliederpuppen aus Gips, Holz, und Knochen belegt. Diese dienten vermutlich nicht nur kultischen Zwecken. Aus dem alten Rom haben sich sogar ganze Puppengarnituren überliefert. 3.2 Bälle In Schottland hat man 5 000 Jahre alte Steinbälle mit Kerbverzierungen und einem Durchmesser von etwa sechs Zentimetern entdeckt. Im Industal wurden Bälle aus Leder und aus geflochtenen Binsen ausgegraben. Auf einer ägyptischen Wandmalerei aus der Zeit der 12. Dynastie sind Mädchen abgebildet, die mit einem Ball aus Binsen oder Schilfrohr spielen. Im antiken Griechenland wurde Ballspielzeug aus Tierblasen (etwa von Schweinen) hergestellt. 3.3 Rasseln Erste Rasseln bestanden aus getrockneten Kürbissen und großen Samenschoten. In manchen Kulturen hatte die Rassel die Funktion, böse Geister abzuhalten. In Chanhudaro im Industal wurden Rasseln gefunden, die 4 500 Jahre alt sind. Weitere Rasseln und dekorierte Beißringe wurden in Griechenland, Rom und Ägypten entdeckt. Ebenfalls sind Rasselfunde aus Nord- und Südamerika belegt. 3.4 Kreisel Die Entstehung von Tonkreiseln aus dem mesopotamischen Ur am Flussufer des Euphrat wurde auf 4000 v. Chr. datiert. Ebenso stieß man auf griechische und römische Beispiele. Der Kreisel mit Peitsche wurde in Japan oder China erfunden und kam von dort nach Europa. 3.5 Spielzeugtiere Wie die Puppen, so hatten vermutlich auch die ersten Tierfiguren religiöse oder rituelle Bedeutung. Einige frühe Beispiele stammen aus Mesopotamien. Sie waren mit Rädern versehen. Die Zugkordel dieser Nachziehtiere war entweder aus Lederstreifen, getrockneten Därmen oder aus Stroh gefertigt. Antike griechische Vasendarstellungen zeigen Kinder, die mit Reifen, Bällen, Puppen, Nachziehspielzeug, Handkarren und Steckenpferden spielen. Auch aus dem antiken Rom sind solche Zeugnisse bekannt. 4 VOM MITTELALTER ZUM 18. JAHRHUNDERT Von Spielzeug im frühen Mittelalter finden sich kaum Belege. Eine der wenigen Quellen ist das Indiculus Superstitionium aus dem 9. Jahrhundert. In späteren Zeugnissen ist auf Randillustrationen zu Texten hin und wieder Kinderspielzeug (Windmühlen, Steckenpferde, Soldaten, Waffen, Ton- oder Wachsfiguren, Pferde, Peitschenkreisel, Drachen und Rasseln) dargestellt. Seit Anfang des 15. Jahrhunderts sind Puppenmacher in Nürnberg belegt. Spielzeugmacher boten ihre Ware auf Kirmessen und Jahrmärkten feil (eine Tradition, die sich verstärkt etwa noch in Indien und Mexiko erhalten hat). Das Gemälde Kinderspiele (1560, Museum Boymans van Beuningen, Rotterdam) von Pieter Bruegel vermittelt einen lebhaften Eindruck von der Art auch des damals verwendeten Spielzeuges. Vom Spätmittelalter bis zum 18. Jahrhundert entwickelten sich immer neue Spielzeuge. Auch entstanden Handwerkszünfte, die sich mit der Spielzeugfertigung (Schaukelpferde, Puppenstuben, Spielsachen aus bedrucktem Papier etc.) beschäftigten. Von Nürnberg aus wurden Zinnsoldaten nach ganz Europa verschickt. Den Kindern der Puritaner war das Spiel mit den meisten Spielsachen verboten. Mit Nachbildungen der Arche Noah jedoch durfte sonntags gespielt werden. 5 DIE ENTSTEHUNG DER SPIELWARENINDUSTRIE Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Spielwarenindustrie zu einem internationalen Handelszweig. Viele dieser Spielsachen wurden noch nach traditionellen Entwürfen und Methoden hergestellt und gehören damit zur Volkskunst. Deutschland blieb weiterhin das Zentrum der Spielwarenherstellung, Großbritannien und Frankreich zogen nach. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der größte Teil der Produktion in Kleinbetrieben hergestellt. Im Zuge der Industrialisierung aber verloren die Zünfte immer stärker an Bedeutung. 6 BEWEGLICHES SPIELZEUG UND AUTOMATEN Bereits Mitte des 1. Jahrhunderts n. Chr. konstruierte Heron von Alexandrien mechanische Miniaturtheater und sich bewegende Statuen. Erzählungen über mechanische Spieltiere sind etwa aus Persien und dem byzantinischen Reich überliefert. Im 16. Jahrhundert diente mechanisches Spielzeug zur Belustigung und Zerstreuung an Fürstenhöfen. Hierbei arbeiteten Uhrmacher und Spielzeugmacher oft zusammen. Aus Japan ist automatisches Spielzeug seit dem 17. Jahrhundert bekannt. Der französische Spielzeugmacher Jaquet-Droz konstruierte zwei heute noch funktionierende Puppen, von denen die eine malt, die andere Cembalo spielt. Viele weitere Modelle sind schriftlich belegt. Im späten 18. Jahrhundert begann die serienmäßige Produktion von mechanischem Spielzeug. Im 19. und 20. Jahrhundert entstanden ganze Serien von mechanischen Spielsachen, darunter Pferde und Handkarren, besetzte Ruderboote, Züge, Schiffe und Karussels. Heute sind sie begehrte Sammelobjekte. 7 OPTISCHES SPIELZEUG Im 19. Jahrhundert erfand man Spielzeuge zur Erzeugung optischer Effekte. Das Kaleidoskop, eine mit bunten Glassplittern gefüllte und einem Spiegelsystem versehene Röhre mit Guckloch, bot beim Drehen verschiedene symmetrische Muster (1816 erfunden). Bei der Herstellung von optischem Spielzeug wie dem Zootrop - einem mit Sehschlitz versehenen drehbaren Zylinder, in den Photographien mit verschiedenen Phasen einer Bewegung geklebt wurden - machte man sich die Trägheit des menschlichen Auges zunutze, um die Illusion von ,,laufenden" Bildern zu erzeugen. Von der Zootrop führt ein direkter Weg zur Erfindung der Cinematographie. 8 SOZIALER HINTERGRUND Bereits Jean-Jacques Rousseau hob in seinem Erziehungsroman Emile (1762) die Bedeutung des Spieles hervor. Im 19. und 20. Jahrhundert sahen zahlreiche Pädagogen - wie etwa Friedrich Fröbel und Maria Montessori - im Umgang mit Spielzeug eine Möglichkeit, Kleinkindern differenziertere Fähigkeiten beizubringen. Vermittels von Spielzeug ahmen Kinder die Lebenswelt der Erwachsenen nach und sozialisieren sich gemäß einem gesellschaftlich bestimmten Rollenverhalten. Bestimmte Arten von Spielzeug (etwa Kriegsspielzeug) spiegelt ein bestimmtes Weltbild wider. 9 NEUESTE ENTWICKLUNGEN In den Industriestaaten wurde im 20. Jahrhundert verstärkt auch elektronisches Spielzeug und solches aus Kunststoff entwickelt. Heute wird es in Millionenauflagen hergestellt und weltweit vermarktet. Ein herausragendes Beispiel hierfür ist die Ende der fünfziger Jahre erfundene Barbie-Puppe. Die Weiterentwicklung der Computertechnologie könnte in nächster Zukunft die Einführung von interaktivem Spielzeug einer virtuellen Wirklichkeit nach sich ziehen. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

« an Bedeutung. 6 BEWEGLICHES SPIELZEUG UND AUTOMATEN Bereits Mitte des 1.

Jahrhunderts n.

Chr.

konstruierte Heron von Alexandrien mechanische Miniaturtheater und sich bewegende Statuen.

Erzählungen über mechanischeSpieltiere sind etwa aus Persien und dem byzantinischen Reich überliefert.

Im 16.

Jahrhundert diente mechanisches Spielzeug zur Belustigung und Zerstreuung anFürstenhöfen.

Hierbei arbeiteten Uhrmacher und Spielzeugmacher oft zusammen.

Aus Japan ist automatisches Spielzeug seit dem 17.

Jahrhundert bekannt.

Derfranzösische Spielzeugmacher Jaquet-Droz konstruierte zwei heute noch funktionierende Puppen, von denen die eine malt, die andere Cembalo spielt.

Viele weitere Modellesind schriftlich belegt. Im späten 18.

Jahrhundert begann die serienmäßige Produktion von mechanischem Spielzeug.

Im 19.

und 20.

Jahrhundert entstanden ganze Serien von mechanischenSpielsachen, darunter Pferde und Handkarren, besetzte Ruderboote, Züge, Schiffe und Karussels.

Heute sind sie begehrte Sammelobjekte. 7 OPTISCHES SPIELZEUG Im 19.

Jahrhundert erfand man Spielzeuge zur Erzeugung optischer Effekte.

Das Kaleidoskop, eine mit bunten Glassplittern gefüllte und einem Spiegelsystem verseheneRöhre mit Guckloch, bot beim Drehen verschiedene symmetrische Muster (1816 erfunden).

Bei der Herstellung von optischem Spielzeug wie dem Zootrop – einem mitSehschlitz versehenen drehbaren Zylinder, in den Photographien mit verschiedenen Phasen einer Bewegung geklebt wurden – machte man sich die Trägheit desmenschlichen Auges zunutze, um die Illusion von „laufenden” Bildern zu erzeugen.

Von der Zootrop führt ein direkter Weg zur Erfindung der Cinematographie. 8 SOZIALER HINTERGRUND Bereits Jean-Jacques Rousseau hob in seinem Erziehungsroman Emile (1762) die Bedeutung des Spieles hervor.

Im 19.

und 20.

Jahrhundert sahen zahlreiche Pädagogen – wie etwa Friedrich Fröbel und Maria Montessori – im Umgang mit Spielzeug eine Möglichkeit, Kleinkindern differenziertere Fähigkeiten beizubringen.

Vermittels vonSpielzeug ahmen Kinder die Lebenswelt der Erwachsenen nach und sozialisieren sich gemäß einem gesellschaftlich bestimmten Rollenverhalten.

Bestimmte Arten vonSpielzeug (etwa Kriegsspielzeug) spiegelt ein bestimmtes Weltbild wider. 9 NEUESTE ENTWICKLUNGEN In den Industriestaaten wurde im 20.

Jahrhundert verstärkt auch elektronisches Spielzeug und solches aus Kunststoff entwickelt.

Heute wird es in Millionenauflagenhergestellt und weltweit vermarktet.

Ein herausragendes Beispiel hierfür ist die Ende der fünfziger Jahre erfundene Barbie-Puppe.

Die Weiterentwicklung derComputertechnologie könnte in nächster Zukunft die Einführung von interaktivem Spielzeug einer virtuellen Wirklichkeit nach sich ziehen. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation.

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