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Luis Buñuel - KUNSTLER.

Publié le 18/06/2013

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Luis Buñuel - KUNSTLER. Luis Buñuel (1900-1983), spanischer Filmregisseur. Buñuel wurde am 22. Februar 1900 in Calanda (Provinz Aragón) geboren und studierte nach dem Besuch einer Jesuitenschule Literatur und Philosophie in Madrid. Hier lernte er Ortega y Gasset kennen und schloss Freundschaft mit Federico García Lorca und Salvador Dalí. Nach Abbruch seines Studiums ging er 1925 nach Paris, wo er sich an der Académie du Cinéma einschrieb. Bald arbeitete er als Regieassistent bei Jean Epstein und Mario Nalpas. 1928 ließ sich auch Dalí in Paris nieder, und in gemeinsamer Arbeit realisierten sie, finanziert durch Buñuels Mutter, den 24-minütigen surrealistischen Avantgardefilm Un chien andalou (1928; Ein andalusischer Hund), ein Meisterwerk, das mit seiner bizarren, assoziativen Bildersprache auch heute noch nichts von seiner verstörenden Kraft eingebüßt hat. Berühmt wurde die Anfangsszene, bei der ein Mann das Auge einer Frau mit einem Rasiermesser durchschneidet. Das Werk, das bei seiner ersten Aufführung von den Surrealisten gefeiert wurde, führte dazu, dass er in den Kreis der surrealistischen Künstler um André Breton, Louis Aragon und Max Ernst aufgenommen wurde. Erneut in Zusammenarbeit mit Salvador Dalí und unter dem Einfluss des Surrealismus entstand in der Folge L'Âge d'or (1930; Das goldene Zeitalter). Die alptraumhaften Bilder des Films lösten einen Skandal aus, der Film wurde zurückgezogen und seine Aufführung verboten. Anfang 1931 hospitierte Buñuel bei der MGM in Hollywood, wo er mit einigen Größen des amerikanischen Films zusammentraf, z. B. mit Charlie Chaplin. Nach Europa zurückgekehrt, drehte er in Spanien Las Hurdes, tierra sin pan (1932; Land ohne Brot), einen sozialkritischen Film über das Elend der Bevölkerung in einer armen spanischen Provinz. Auch die Vorführung dieses Streifens wurde verboten. Anschließend ging Buñuel nach Amerika und synchronisierte Spielfilme für verschiedene Produktionsfirmen, und er wirkte bei den Dreharbeiten zu Madrid 36 (1937) mit, einem Dokumentarfilm über den Spanischen Bürgerkrieg. Nach einer Produzententätigkeit bei Warner Bros. 1949 und vergeblichen Versuchen, sich in Hollywood als Regisseur zu etablieren, übersiedelte er nach Mexiko, wo er in den fünfziger und Anfang der sechziger Jahre eine ganze Reihe von Filmen drehte. Die herausragenden Werke dieser Periode sind Los olvidados (1950; Die Vergessenen), ein desillusionierter Film über das Leben in den Slums von Mexiko-Stadt, El bruto (1952; El Bruto, der Starke), Él (1952/53; Er), die eigenwillige Defoe-Verfilmung Robinson Crusoe (1952), Ensayo de un crimen (1955; Das verbrecherische Leben des Archibaldo de la Cruz) und der Abenteuerfilm La Mort en ce jardin (1956; Pesthauch des Dschungels, auch Der Tod in diesem Garten) mit Michel Piccoli und Simone Signoret. Es folgte Nazarin (1958), ein Film über einen jungen Priester, der erkennen muss, dass die christlichen Werte wie Barmherzigkeit wenig fruchten, wenn die sozialen Missstände nicht beseitigt werden. Doch auch die weniger ambitionierten Werke seiner mexikanischen Phase lassen die Handschrift des Meisterregisseurs erkennen. In Spanien drehte Buñuel 1961 Viridiana. Der Film erzählt in suggestiven Bildern die Geschichte einer jungen Novizin (Silvia Pinal), die akzeptieren muss, dass sie den hohen Idealen des christlichen Wertesystems in ihrem Leben nicht gerecht werden kann. Der Streifen wurde im Spanien des Franco-Regimes sofort verboten und bei den Filmfestspielen in Cannes 1961 mit der Goldenen Palme prämiert. El ángel exterminador (1962; Der Würgeengel) erzählt die Geschichte einer Abendgesellschaft, deren Mitglieder aus mysteriösen Gründen einen Raum nicht verlassen können und die daraufhin in dieser Ausnahmesituation die Fassade ihrer bürgerlichen Wohlanständigkeit aufgeben. Ab 1963 drehte Buñuel wieder in Frankreich. Es entstanden mehrere Filme, die die Verlogenheit der bürgerlichen Wertvorstellungen und ihre repressive Sexualmoral zum Thema haben. Den Auftakt bildet Le Journal d'une femme de chambre (1964; Tagebuch einer Kammerzofe) mit Jeanne Moreau in der Hauptrolle. Simón del desierto (1965; Simon in der Wüste), ein ironischer Film über einen frühchristlichen Büßer und Säulenheiligen, der vom Teufel in Versuchung geführt wird, nimmt die religiöse Thematik von Nazarin und Viridiana wieder auf. Belle de jour (1967; Belle de jour - Schöne des Tages) ist ein Film über sexuelle Obsessionen, erzählt in rätselhaften Bildern von großer visueller Kraft, bei dem sich die Ebenen von Traum und Realität verwischen. Der Streifen erzählt die Geschichte einer jungen Frau aus dem Bürgertum, verkörpert von Catherine Deneuve, die sich als Prostituierte verdingt, um ihre unterdrückten sexuellen Bedürfnisse ausleben zu können. Die Reihe von Filmen mit dieser Thematik setzt sich fort in La Voie lactée (1969; Die Milchstraße), Tristana (1970), Le Charme discret de la bourgeoisie (1972; Der diskrete Charme der Bourgeoisie, Oscar-Auszeichnung als bester ausländischer Film) und Le Fantôme de la liberté (1974; Das Gespenst der Freiheit). All diese Filme thematisieren sexuelle Obsessionen, stellen die Wertewelt des Bürgertums in Frage und sind in ihrer einfachen, aber eindrucksvollen Bildsprache ästhetische Meisterleistungen. Sie begründeten Buñuels Ruhm als einer der bedeutendsten Regisseure der Filmgeschichte. Sein letzter Film, Cet obscur objet du désir (1977; Dieses obskure Objekt der Begierde), erzählt von einem wohlhabenden älteren Mann, der vergeblich versucht, die Liebe einer jungen Frau zu gewinnen. In den Hauptrollen sind Fernando Rey, Carole Bouquet und Angela Molina zu sehen. 1982 veröffentlichte Luis Buñuel seine witzig-ankedotenhaft erzählten Memoiren unter dem Titel Mon dernier soupir (1983; Mein letzter Seufzer). Er starb am 29. Juli 1983 in Mexiko-Stadt. Verfasst von: Harald Grätz Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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