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Jan van Eyck - KUNSTLER.

Publié le 18/06/2013

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Jan van Eyck - KUNSTLER. 1 EINLEITUNG Jan van Eyck (um 1390 bis 1441), flämischer Maler. Er begründete die repräsentative Tafelmalerei nördlich der Alpen und führte mit seiner individualisierten und außerordentlich realitätsgetreuen Darstellung einen ästhetischen Umbruch herbei. Jan van Eyck wurde um 1390 wahrscheinlich in Maaseik (Provinz Limburg, heute Belgien) geboren. Ab 1422 war er als Hofmaler für Johann III. tätig, den Grafen von Holland und Herzog von Niederbayern. Nach dessen Tod trat er 1425 in die Dienste von Herzog Philipp III., dem Guten, von Burgund. In seinem Auftrag unternahm van Eyck verschiedene Reisen, u. a. nach Lissabon, wo er Prinzessin Isabella, die spätere Gemahlin des Herzogs, porträtierte. Später lebte er als Hof- und Stadtmaler in Brügge. Van Eyck wurde am 9. Juli 1441 in Brügge beigesetzt. 2 WERK Die ersten datierbaren Werke van Eycks stammen aus den dreißiger Jahren des 15. Jahrhunderts. Frühere Arbeiten sind nicht eindeutig zuzuordnen und werden heute zum Teil seinem Bruder Hubert van Eyck (um 1370 bis 1426) zugeschrieben. Während Hubert in der heutigen Forschung als eher konservativer, in der Kunst des 14. Jahrhunderts noch stark verwurzelter Maler bewertet wird, gilt Jan van Eyck als herausragender Neuerer, der die Malerei seiner Zeit weit über die Traditionen hinausführte. Seine künstlerischen Anfänge machte er wohl als Buchmaler in der Tradition der Brüder von Limburg, flämischer Buchillustratoren des frühen 15. Jahrhunderts. So sollen einige Miniaturen im Turin-Mailänder Stundenbuch (vor 1417 bis 1424) aus seiner Hand stammen. Zu den Hauptwerken van Eycks gehört der Genter Altar, ein monumentaler Flügelaltar, der zu den bedeutendsten Beispielen der niederländischen Malerei jener Zeit gehört. Der vermutlich von Hubert van Eyck begonnene Altar wurde nach dessen Tod 1432 von Jan van Eyck vollendet. Das Werk stellt, gruppiert um die Anbetung des Lammes als zentraler Szene, Gottvater, die Gottesmutter Maria, die Ureltern Adam und Eva, Propheten, Stifterbildnisse u. a. dar. Porträt, Landschaft und Stillleben treten hier erstmals in eigener Stofflichkeit auf. Im Gegensatz zum weichen Stil der Spätgotik mit fließenden Linien und typisierten Figuren ist in den Bildfeldern des Genter Altars jeder Bildgegenstand im kleinsten Detail und in seiner individuellen Eigentümlichkeit wiedergegeben. Zu den Neuerungen gehören neben den realitätsgetreuen Stifterbildnissen auch die überlebensgroßen Figuren Adam und Eva, die als erste ,,realistische" Akte der Neuzeit zu bewerten sind. Von Jan van Eyck existieren heute noch neun Werke, die eindeutig signiert sind und zwischen 1432 und 1439 datiert werden. Die Flügelaltäre, Madonnentafeln wie Madonna des Kanonikus van der Paele (1436), Bildnisse wie Arnolfini-Hochzeit (1434) und Porträts wie Kardinal Niccolò Albergati (um 1435) zeigen van Eycks Vorliebe für kleinste Details und seine Hinwendung zur sichtbaren Erscheinung. Die Madonna des Kanzlers Nicholas Rolin (um 1435), die zu seinen Hauptwerken gehört, ist ein Beispiel für seine überragenden Fähigkeiten zur Gestaltung von Bildräumen. Die Szene zeigt die Anbetung der Mutter Gottes mit dem Jesuskind durch den Kanzler des Herzogs Philipp von Burgund. Durch drei romanische Bogenöffnungen ist eine paradiesische Ideallandschaft zu sehen, die ein Gleichgewicht zur Szene im Innenraum bildet und die in ihrer Tiefenwirkung bereits auf die Malerei der Renaissance verweist. Das Werk Jan van Eycks war in der Spätgotik von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung des Realismus in der spätmittelalterlichen Malerei und galt schon unter Zeitgenossen van Eycks als Neubeginn in der Malerei. Sowohl bei der Gestaltung seiner Figuren als auch bei der Wiedergabe von Interieurs und Landschaften überwand er den einheitlichen weichen Stil der Spätgotik (Internationaler gotischer Stil). Zusammen mit Rogier van der Weyden und Robert Campin prägte er einen neuen Stil, der von den Niederlanden aus auf Deutschland (Konrad Witz, Stephan Lochner, Hans Multscher) und Frankreich (Jean Fouquet, Enguerrand Quarton, Nicolas Froment) übergriff und auch dort einen neuen Naturalismus in die Kunstwelt einführte. Auch in der Frührenaissance in Italien wurden die Werke van Eycks hoch geschätzt und hatten großen Einfluss auf Künstler wie Piero della Francesca und Domenico Ghirlandaio. Verfasst von: Brigitte Lotz Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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