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Adelbert von Chamisso (Sprache & Litteratur).

Publié le 12/06/2013

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Adelbert von Chamisso (Sprache & Litteratur). 1 EINLEITUNG Adelbert von Chamisso, eigentlich Charles Adélaïde de Chamisso de Boncourt, (1781-1838), Schriftsteller und Naturforscher. Berühmt wurde er durch das Kunstmärchen Peter Schlemihls wundersame Geschichte (1814). Seine Lyrik stellt einen bedeutenden Beitrag zur Romantik dar. Chamisso wurde am 30. Januar 1781 auf Schloss Boncourt in der Champagne geboren und floh während der Französischen Revolution mit seinen Eltern nach Deutschland. 1796 wurde er Page am preußischen Königshof in Berlin und schlug zwischen 1798 und 1807 eine Offizierskarriere im preußischen Heer ein. Von 1804 bis 1806 fungierte er neben Karl August Varnhagen von Ense als Herausgeber des Grünen Almanachs. In den Jahren 1811 und 1812 war Chamisso Gast im Hause der französischen Schriftstellerin Germaine de Staël am Genfer See und nahm 1815 bis 1818 als Naturforscher an einer Weltumseglung teil. Nach seiner Rückkunft arbeitete er zunächst als Gehilfe, später als Vorsteher des Herbariums am Botanischen Garten in Berlin (Übersicht der nutzbarsten und schädlichsten Gewächse, 1827; in der Neubearbeitung von R. Schneebeli-Graf 1987 neuerlich herausgegeben). Im Übrigen war Chamisso in den Künstlerzirkeln Berlins ein gern gesehener Gast, vor allem im Kreis der Serapionsbrüder um E. T. A. Hoffmann, der mit seiner Erzählung Die Abenteuer der Silvesternacht (1814) bzw. der Binnengeschichte (Die Geschichte vom verlorenen Spiegelbilde) eine Replik auf den Schlemihl schuf. Ein weiterer Bekannter war Friedrich Heinrich Karl Baron de la Motte-Fouqué. Zwischen 1833 und 1838 gab Chamisso gemeinsam mit Gustav Schwab den Deutschen Musenalmanach heraus. Er starb am 21. August 1838 in Berlin. Naturwissenschaftlern ist er vor allem im Zusammenhang mit Forschungen zur Fortpflanzung von Manteltieren, namentlich der Salpen, bekannt. Darüber hinaus verfasste er eine Abhandlung Über die Hawaiische Sprache (1837). Ludwig Thoma entlieh sich den Namen Chamissos als Pseudonym für seine satirischen Beiträge im Simplicissimus. Der Adelbert-von-Chamisso-Preis ist nach dem Autor benannt. 2 WERK Chamissos bekanntestes literarisches Werk ist zweifellos die 1814 entstandene Novelle Peter Schlemihls wundersame Geschichte, in der er das zu seiner Zeit - u. a. durch Johann Wolfgang von Goethes Bearbeitungen des Faust-Stoffs - sehr populäre Motiv des Teufelspaktes aufgriff und variierte; dabei kombinierte er gekonnt phantastische und realistische Elemente miteinander: Der Protagonist verkauft dem Teufel für unbegrenzten Wohlstand seinen Schlagschatten, wird daraufhin von der Gesellschaft geächtet und führt, nachdem er auf dem Jahrmarkt ein Paar Siebenmeilenstiefel erstanden hat, ein unstetes, dem Studium der Natur gewidmetes Wanderleben. (Die Idee geht offenbar auf einen scherzhaften Einwand Fouqués zurück, der den Autor nach einer Reise, bei dem er mehrerer Kleidunggstücke verlustig ging, fragte, ob er vielleicht auch seinen Schatten verloren habe.) Chamisso verknüpft im Schlemihl meisterhaft Märchen- bzw. Legendenmotive (wie den Glückssäckel und die Sage vom Ewigen Juden Ahasver) und einen betont einfachen Erzählstil mit einer modern gezeichneten Teufelsfigur und einer kritischen Sicht auf soziale Konventionen. Das Motiv des verlorenen Schattens weist zweifelsfrei einen autobiographischen Bezug auf: Obwohl der Verfasser verdienter preußischer Offizier war, bekam er im Zuge der Befreiungskriege Ressentiments gegenüber Frankreich schmerzlich zu spüren. Thomas Mann las die Erzählung hinsichtlich seiner eigenen Thematik einer Künstler-Bürger-Dualität und als Zeugnis einer entwurzelten Exilexistenz, die ,,sich nicht auszuweisen vermag und mit wundem Ichgefühl überall Hohn und Verachtung spürt". Chamisso selbst amüsierte sich über die ,,kuriosen Hypothesen" zur Deutung seines Märchens. Die Novelle endet mit einem Rat: ,,Willst du unter den Menschen leben, so lerne verehren zuvörderst den Schatten, sodann das Geld. Willst du nur dir und deinem besseren Selbst leben, o so brauchst du keinen Rat". Zu den zahlreichen Illustratoren des Peter Schlemihl gehörten u. a. Adolph Menzel und George Cruikshank. In seiner Lyrik stand Chamisso unter dem Einfluss Goethes und Ludwig Uhlands. Neben Balladen mit sozialer Thematik (Die alte Waschfrau) wurde insbesondere sein Zyklus Frauen-Liebe und -Leben (1830) bekannt, den Robert Schumann vertonte. Seine Eindrücke der Weltumseglung hielt Chamisso sehr lebendig in seiner von Johann Georg Adam Forster inspirierten Schrift Reise um die Welt mit der Romanzoffischen Entdeckungs-Expedition (1836) fest, einem Meisterwerk der Reiseliteratur. Verfasst von: Thomas Köster Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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